Auf dem Weg zu einer machtsensibleren Kirche

Auf einem Holztisch steht ein weißer Becher mit der Aufschrift "Begin"; in die Grafik eingebaut ist der Text "Herzlich willkommen zum Werkstatttag"

Nach dem Werkstatttag der Landeskirche Hannovers im Dezember 2024 zum Thema „Auf dem Weg zu einer machtsensibleren Kirche“ geht es jetzt um die Umsetzung der Ergebnisse dieses Tages. Das Vorbereitungssteam des Werkstatttages hat die Dokumentationen des Werkstatttages gesichtet und sortiert. Die gesammelten Ergebnisse wurden von Mitgliedern des Vorbereitungsteams am 18. März 2025 in einer gemeinsamen Sitzung dem Kollegium (Abteilungsleitende im Landeskirchenamt), den Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfen und Landesbischof Ralf Meister vorgestellt. Ausführlich wurde die weitere Umsetzung diskutiert. 

Dr. Jens Lehmann, Präsident des Landeskirchenamtes (LKA), wird die Ergebnisse nun den von den rund 300 Teilnehmenden des Werkstatttages vorgeschlagenen Gremien und Institutionen zur Weiterarbeit vorlegen. „Die Premiere dieses Werkstatttages als hierarchiearmes Barcamp hat uns enorm beeindruckt. Noch nie hat es in der Landeskirche zum Thema Macht eine Veranstaltung gegeben, zu der die Themen allein von den Teilnehmenden bestimmt und umgesetzt worden sind. Nun ist es an uns als kirchenleitende Gremien, die Verantwortung für die Verwirklichung der Vorschläge zu übernehmen“, sagte Lehmann im Anschluss an die Sitzung. Auch Landesbischof Meister betonte in der Sitzung den Wert und die Dringlichkeit des fortlaufenden Austausches.

In rund zwei Dutzend Sessions hatten die Teilnehmenden aus Beruf und leitendem Ehrenamt der Landeskirche während des Werkstatttages Mitte Dezember im Hannover Congress Centrum Fragen rund um Macht und Machtmissbrauch im kirchlichen Kontext bearbeitet. Dabei reichten die Themenfelder von der Liturgie über die Bedeutung des evangelischen Pfarrhauses bis zur Frage, ob eine Strafanzeige immer im Interesse betroffener Personen sein kann. Die Sessions waren zum Teil durch kirchenexterne Fachleute begleitet. Den gesamten Tag über standen Awareness- und Seelsorge-Teams den Teilnehmenden zur Seite. Mitglieder kirchenleitender Gremien – aus dem Landeskirchenamt sowie aus dem Bischofsrat – nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil, dies jedoch ohne eine leitende Rolle oder Aufgabe. Auch die Moderation lag bei einer kirchenexternen Person. Die Vorbereitung hatte ein Team aus ganz verschiedenen Bereichen der Landeskirche übernommen; die Personen hatten sich unter anderem nach einem öffentlichen Aufruf der Landeskirche hierfür gemeldet.

LKA-Präsident Lehmann dazu weiter: „Wir werden die Vorschläge und Kritikpunkte der Teilnehmenden nun nach Adressaten clustern und überdies prüfen, welche Aspekte sich sofort umsetzen lassen oder wo es beispielsweise in Gremien künftig einen dauerhaften Tagesordnungspunkt zu diesem Thema geben muss“, sagte Lehmann. Die von den Teilnehmenden genannten Ansprechstellen reichen vom Predigerseminar zur Ausbildung des theologischen Nachwuchses über das Michaeliskloster für liturgisches Material, dem Bischofsrat für die theologische Beleuchtung von Machtstrukturen, Ausschüssen der Landessynode bis zu ganz praktischen Hilfestellungen in Prävention und Kommunikation.

Alle Zwischenschritte dieses Prozesses werden als Nachrichten auf dieser Website der Landeskirche veröffentlicht. Die gesammelten Ergebnisse des Werkstatttages liegen hier; auch diese Seite wird fortlaufend aktualisiert. Fragen zu diesem Thema sind per E-Mail möglich an dialog.landeskirche@evlka.de (diese E-Mails werden gelesen und beantwortet durch die Kanzlei des Landesbischofs sowie durch die Pressestelle der Landeskirche).

Pressestelle / EMA