Jeder Mensch ist als Ebenbild Gottes einzigartig und – unabhängig von Herkunft, Religion, Hautfarbe und sozialem Status – gleichermaßen wertvoll. Deshalb wendet sich die Landeskirche Hannovers gegen alle Formen von Diskriminierung und engagiert sich in der Gewaltprävention.
Sexualisierte Gewalt
Die Landeskirche Hannovers setzt sich für die Förderung, Begleitung und Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein. Der Schutz vor sexualisierter Gewalt gehört für uns selbstverständlich dazu. Dazu hat sich die Landeskirche in ihren „Grundsätzen für Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung in Fällen sexualisierter Gewalt“ verbindlich verpflichtet.
Null Toleranz gegenüber den Taten und Transparenz bei der Aufarbeitung
sind die Leitprinzipien des landeskirchlichen Vorgehens in Fällen sexualisierter Gewalt. Unterstützung für betroffene Personen und Prävention zum Schutz vor Gewalt liegen im Fokus kirchlichen Handelns.
Alle Informationen zu Anerkennungsleistungen, zum Antragsverfahren sowie zur Anerkennungskommission finden Sie hier. Die Fachstelle der Landeskirche zu sexualisierter Gewalt mit ihren Ansprechpersonen bietet auf ihrer eigenen Internetseite eine Vielzahl an Informationen zu Entschädigungen, Meldestellen, Beratung sowie zu Schutzkonzepten.
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) bezeichnet die Ablehnung von Personen aufgrund einer ihnen zugewiesenen Gruppenzugehörigkeit. Unter diesem Begriff werden unterschiedliche Formen der Abwertung zusammengefasst: Rassismus, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, die Abwertung behinderter Menschen, die Abwertung Wohnungsloser, die Abwertung von Sinti und Roma, die Abwertung Asylsuchender, die Abwertung Langzeitarbeitsloser, Sexismus, die Abwertung Homosexueller, die Demonstration von Etabliertenvorrechten gegenüber neuankommenden Menschen und Fremdenfeindlichkeit. Diese Denkmuster können in abwertende oder diskriminierende Verhaltensweisen münden, sind gleichzeitig aber oft in geringerer Ausprägung als Vorurteile in weiten Teilen der Gesellschaft verankert.
Die Landeskirche sieht es als ihre Aufgabe, demokratische Haltungen zu unterstützen und zu fördern, um Äußerungen und Handlungen Gruppenbezogener Menschfeindlichkeit sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft entgegenzuwirken.
Antisemitismus
Die Landeskirche Hannovers hat ihr Verhältnis zum Judentum in den letzten Jahrzehnten grundsätzlich neu bestimmt. Sie weiß, was sie dem Judentum und den jüdischen Geschwistern verdankt: dass sie Zeugnis geben von Gott. Dieses Zeugnis wird von Juden und Jüdinnen heute und zukünftig mit Christinnen und Christen lebendig gehalten.
Landesbischof Ralf Meister: „Die Landeskirche Hannovers weiß sich im Wissen um die Schuld unserer Kirche auf besondere Weise verpflichtet, in unserer Gesellschaft, in unserer Landeskirche, in dieser Welt gegen jede Form des Antisemitismus aufzustehen, jeden Antijudaismus theologisch zu widerlegen und gegen alle Kräfte, die in unserer Gesellschaft Jüdinnen und Juden oder die jüdische Geschichte diskreditieren, zu kämpfen.“
Die Landeskirche Hannovers hält eine enge Solidarität mit den jüdischen Gemeinden und hat dafür umfängliches Material für die Arbeit in den Kirchengemeinden erarbeitet.
Islamfeindlichkeit
Im Verhältnis zwischen Christen und Muslimen sieht die Landeskirche sich selbst aufgefordert, aufeinander zuzugehen. Nach wie vor wissen wir viel zu wenig voneinander, nach wie vor gibt es auf beiden Seiten viele Vorurteile. Die Landeskirche Hannovers schafft Orte und Gelegenheiten, wo wir ins Gespräch kommen, mehr voneinander erfahren, zusammenarbeiten, Konflikte austragen und Gemeinsamkeiten entdecken können – auf dass Vertrauen entstehen kann und eine Kultur gegenseitiger Achtung.
Gewaltprävention an evangelischen Schulen
Das Konzept der Gewaltprävention ist an den evangelischen Schulen eingebunden in das Programm des sozialen Lernens. Fähigkeiten wie Sozialkompetenz, Kooperation und Kommunikation sollen besonders geschult werden. An allen Schulen gibt es Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, die die soziale Kompetenz und die Klassengemeinschaft durch besondere Angebote fördern. Die Anerkennung des anderen in seiner Eigenart, gegenseitige Rücksichtnahme und Hilfeleistung sollen unterstützt werden. Die Schulen setzen es sich zur Aufgabe, Möglichkeiten von Beratung und Hilfe zu fördern und gewaltfreie Wege der Konfliktbewältigung zu entwickeln. Im Bereich der Gewaltprävention ist dabei das Angebot eines Konflikttrainings ein wichtiger Baustein (z.B. „Schritte gegen Tritte“). Darüber hinaus werden bedarfsorientiert Projekte, die auf Drogen- oder Mobbingprävention ausgerichtet sind, angeboten. Als Mobbinginterventionsansatz wird an einigen evangelischen Schulen das Verfahren „No Blame Approach“ angewendet.
Die Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger wie die Schulpastorinnen und Schulpastoren arbeiten Hand in Hand mit der Schulsozialarbeit und spielen für die Betreuung von Schülerinnen und Schülern in Krisensituationen eine wichtige Rolle.