Hannover. Das Projekt „In Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft – Gemeinsam gegen Antisemitismus“ möchte Kirchengemeinden und Kirchenkreise ermutigen, sich intensiv mit Antisemitismus und den christlich-jüdischen Beziehungen auseinanderzusetzen. Dieser Austausch bereichert nicht nur das Gemeindeleben, sondern stärkt auch das gemeinsame Glaubensverständnis. Kirchengemeinden, die an diesem Projekt teilnehmen, erhalten eine Urkunde und auf Wunsch ein Signet, das an der Kirche oder am Gemeindehaus angebracht werden kann.
Das Projekt startet im Januar 2025 und läuft bis Dezember 2028. Teilnehmende Kirchengemeinden verpflichten sich für drei Jahre mindestens drei Aktivitäten pro Jahr durchzuführen. Dies könnten unter anderem sein:
- ein Gottesdienst zum Israelsonntag
- eine Artikelserie über jüdische Feste im Gemeindebrief
- ein gemeinsamer Synagogenbesuch
- Filmabende, Konzerte oder Ausstellungen
Kirchengemeinden einer Region oder eines Kirchenkreises können sich auch zusammenschließen und die Aufgaben gemeinsam gestalten.
Antisemitismus ist eine drängende gesellschaftliche Herausforderung – nicht erst seit dem 7. Oktober 2023. Jüdische Gemeinden werden bedroht, Jüdinnen und Juden angegriffen. Viele ziehen sich zurück, weil sie Angst haben, ihr Jüdisch-Sein öffentlich zu zeigen. Diese Entwicklung müssen wir gemeinsam stoppen.
„Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers verpflichtet sich in ihrer Verfassung, gegen jede Form von Judenfeindlichkeit vorzugehen und Begegnungen mit jüdischen Menschen sowie dem Judentum zu fördern“, sagt Schirmherr Landesbischof Ralf Meister. Gerade diese Begegnungen – das zeigt die Erfahrung – seien besonders wertvoll, um Vorurteile abzubauen und Verständnis zu schaffen.