
Die Ansage „für immer hier“ spricht mich in letzter Zeit immer wieder von Neuem an. Sie ist ein Aufruf zum Durchhalten und Ermutigung zu einer innerlich kämpferischen Haltung zugleich.
Der Ursprung dieser Parole, die mich so anspricht, liegt im Titel eines Melodramas aus Brasilien, welches in diesem Jahr für den Oscar in drei Kategorien nominiert wurde. „Ainda estou aqui“ (Für immer hier) ist ein Film, dessen Inhalt von Resilienz in dunklen Zeiten zeugt. Mehr möchte ich nicht vorwegnehmen, denn dieses Werk von Walter Salles hat tatsächlich den Oscar des besten internationalen Films gewonnen. Somit werden Sie sicherlich Gelegenheit haben, sich selbst ein Bild von diesem Kunstwerk zu machen.
„Für immer hier“ aber könnte eine Erweiterung nach dem Motto „Noch immer sind wir hier“ erfahren. Somit wird dieser Slogan zum Anspruch und Zuspruch für alle Menschen, die nicht aufhören wollen, an das Gute in der Welt zu glauben. Es ist die Übersetzung für die Hartnäckigkeit derer, die nicht bereit, sind aufzuhören zu träumen. Sie sind verbunden durch ein kämpferisches „Noch immer sind wir hier“.
Auf Gott bezogen heißt es soviel wie, obwohl alle Zeichen in dieser Welt daraufhin deuten, dass er sich zurückgezogen hat, vielmehr noch, dass er sich hat verdrängen lassen, dass er sich resolut zeigt. Er hat seine Welt nicht aufgegeben. Noch immer blitzen in dieser Welt Zeichen auf, die darauf hindeuten, dass das Gute lebt. Das Spiel ist nicht aus. Die Menschheit ist nicht verloren. Gegen den Anschein ist die Menschheit nicht gottlos unterwegs
„Noch immer sind wir hier“ ist ein Slogan für die Menschen, die sich nicht von grauen Tönen im Leben überwältigen lassen wollen. Es ist Motto für alle, die an die Vielfalt der Ideen und an das bunte Leben glauben.
„Für immer hier“ oder „Noch immer sind wir hier“ ist nicht Ausdruck von einer Eruption, die eine überwältigende Veränderung hervorruft. Im Gegenteil, es ist eine Aktivierung von verborgenen Kräften im Menschen, in der Natur und in Gott, die unauffällig aber wirksam und beharrlich sich ihren Weg bahnt. Wer sich nicht von Weltuntergangsszenarien leiten lassen will setzt innere Kräfte frei und stellt diese Vision dagegen: „Noch immer sind wir hier“.
Psalm 16, 5-11
Du hältst mein Los in Deinen Händen!
Das Los ist mir gefallen und auf liebliches Land,
mir ist ein schönes Erbteil geworden.
Ich lobe den Herrn, der mich beraten hat
und mahnt mich mein Herz des Nachts.
Ich habe den Herrn allezeit vor Augen,
er steht mir zur Rechten, so wanke ich nicht.
Darum freut sich mein Herz, und meine Seele ist fröhlich.
Auch mein Leib wird sicher wohnen.
Denn Du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen
und nicht zugeben, dass Dein Heiliger die Grube sehe.
Du tust mir kund dem Weg zum Leben:
Vor Dir ist Freude die Fülle und Wonne zu Deiner Rechten ewiglich.