Lasfelde. Wenn ein Kind stirbt, ist das vermutlich der schwerste Schicksalsschlag für eine Familie. Trauer, Verzweiflung, Zorn, viel zu frühes Abschiednehmen. Rituale können helfen, den Schmerz wenigstens ein bisschen zu lindern. Aus diesem Grund wurde der zweite Sonntag im Dezember zum Worldwide Candle Lighting Day ausgerufen - zu einem Tag, an dem weltweit Kerzen für verstorbene Kinder entzündet werden und ihrer gedacht wird.
Im Kirchenkreis Harzer Land fand sich eine kleine Gruppe zusammen, die diesen Tag mit einem Gottesdienst feierte. In Lasfelde begrüßte Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng vor allem Angehörige und erläuterte noch einmal, dass dieses Licht an diesem Tag rund um die Welt geht. „Jede Kerze erinnert an ein Kind, das das Leben hell gemacht hat und das nie vergessen sein wird.“
Kristina Brandt erzählte eine Geschichte von Frau Trauer, die plötzlich bei einer Familie einzieht, sich überall ausbreitet, allgegenwärtig ist. „Sie war immer da, ließ uns keine Ruhe.“ Doch irgendwann wird sie als Mitbewohnerin akzeptiert, wodurch das Leben mit ihr allmählich leichter wird.
"Weil Gott an unserer Seite ist, wird die Furcht kleiner", zitierte Ulrike Schimmelpfeng aus der Bibel, er könne Trost geben und das Wissen, dass die verstobenen Kinder „irgendwo hinter dem Regenbogen“ sind. Anschließend wurden die Namen vorgelesen und für jedes Kind eine Kerze entzündet und auf dem symbolischen Regenbogen aufgestellt.
Es war ein bewegender, ein beklemmender, aber auch ein beruhigender Gottesdienst, der musikalisch von Magdalena Sonnenburg an der Gitarre und Bernd Scholze an der Orgel umrahmt wurde. Anschließend gab es noch Gelegenheit für persönliche Gespräche, für einen Austausch mit dem Hospizverein sowie als Einstieg einige Kinderbücher zum Thema Trauer, die helfen können, Worte für Unaussprechliches zu finden.