Hannover. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat am Sonnabend in Hannover zehn ehrenamtliche Projekte mit dem Niedersachsenpreis für Bürgerengagement geehrt. Wie die Staatskanzlei am Sonnabend mitteilte, ist die gemeinsam vom Land, den Sparkassen und der VGH-Versicherung gestiftete Auszeichnung mit jeweils 3.000 Euro dotiert, also insgesamt mit 30.000 Euro. Sie wurde bereits zum 20. Mal vergeben. Unter den Prämierten sind mit der Cuxhavener Station der Deutschen Seemannsmission, der Notfallseelsorge des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder sowie dem Friedhof im Lopautal der evangelischen Hippolit-Kirchengemeinde Amelinghausen drei kirchliche Projekte.
Ministerpräsident Weil lobte bei der Abschlussveranstaltung das Engagement von mehr als drei Millionen Ehrenamtlichen in Niedersachsen: „Dieser Einsatz unterstützt Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen, er sorgt für Gemeinschaft und Zusammenhalt - das ist gerade in dieser herausfordernden Zeit ein unschätzbares Gut“. Mit dem Preis wolle man Menschen würdigen, die sich meist ohne großes Aufsehen für das Wohl anderer einsetzen.
Die Engagierten des Friedhofs im Lopautal in der Lüneburger Heide wurden den Angaben zufolge für ihr erfolgreiches Bemühen ausgezeichnet, „den Friedhof weiter ins Dorfleben zu integrieren“. Dies geschehe seit 14 Jahren unter anderem durch Kulturveranstaltungen in der Friedhofskapelle sowie durch die Förderung von Biodiversität auf dem Areal, unter anderem durch eine 2000 Quadratmeter große Streuobstwiese.
Die Ehrenamtlichen der Seemannsmission in Cuxhaven kümmerten sich um „Wohl und Würde“ von Seeleuten, hieß es. Sie kämen an Bord und brächten neben Einkäufen und Zeitungen „vor allem ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte an Bord“ mit. Zudem betreibe die Station in Cuxhaven einen Seemannsclub mit verschiedenen Angeboten.
Die Notfallseelsorge des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder wiederum stehe Einsatzkräften bei schweren Einsätzen zur Seite und biete Betroffenen und Hinterblieben von Unfällen, Katastrophen und anderen Ausnahmeereignissen Unterstützung und Trost.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden den Angaben zufolge der Verein „Ankerplatz Stade“ für seine Verdienste um die Innenstadtbelebung sowie der Arbeiter-Samariter-Bund in Hildesheim für seine tiertherapeutische Arbeit mit Besuchshunden in Altenheimen und Hospizen. Die Mitmach-Buchhandlung in Bad Harzburg wurde für ihr vielschichtiges, ehrenamtlich organisiertes Veranstaltungsprogramm geehrt, die „Clinic-Clowns Hannover“ für ihre aufheiternden Besuche in Kinderkliniken und Senioreneinrichtungen.
Der Förderverein Waldbad Steyerberg überzeugte durch die erfolgreiche Rettung des Freischwimmbades in dem Flecken bei Nienburg (Weser), der Sollingverein Sievershausen mit der Errichtung des Waldpädagogik-Wanderweges „Wichtelpfad Sievershausen“. Der Zonta Club Leer-Ostfriesland wurde für das Projekt „Mohe Tieden“ (plattdeutsch für „schöne Zeiten“) ausgezeichnet, das von Altersarmut betroffenen Frauen „gesellschaftliche Teilhabe, Mobilität und die kleinen Freuden des Lebens“ ermöglichen will.