FEAconnect verbindet über Landesgrenzen hinweg Berufsstartende

Mehrere einzelne Bilder zeigen Personen. Sie sind Teilnehmende an einer Videokonferenz.
Eine männlich lesbare Person mit Brille, blauem Hemd und Sakko ist im Portrait zu sehen.
Dr. Claas Cordemann ist Leiter der Fortbildung in den ersten Amtsjahren der Landeskirche Hannovers (FEA).

Drei Fragen zu FEAconnect an Dr. Claas Cordemann, Leiter der Fortbildung in den ersten Amtsjahren der Landeskirche Hannovers (FEA). Letzte Woche fand zum ersten Mal „FEAconnect“ statt, eine digitale Fortbildung mit über 60 Teilnehmenden, auf der sich Pastorinnen und Pastoren, Diakoninnen und Diakone in den ersten Berufsjahren aus sieben Landeskirchen und Österreich austauschen und Ideen für ihren beruflichen Alltag entwickeln konnten.

Herr Dr. Cordemann, welches Ziel hat FEAconnect?

Cordemann: Wir hatten zwei zentrale Ziele für dieses Format ausgemacht: Zum einen geht es darum, dass die Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger über die Grenzen ihrer Landeskirchen hinaus miteinander ins Gespräch kommen, sich miteinander vernetzen und sehen, wo wir in den Kirchen vor vergleichbaren Problemen stehen, wie sich aber auch die Bedingungen regional unterscheiden. Zum anderen ging es um Fragen der Kirchenentwicklung und damit verbunden den Wandel im Verständnis der beruflichen Rollen: Wir wissen nicht, was „evangelische Kirche sein“ in 10 oder 15 Jahren bedeutet – das kann erschrecken. Es kann aber auch ein motivierender Anstoß sein, die Zeit selbst zu prägen und sich klarzumachen: Wo soll es eigentlich hingehen? Also ein Empowerment in komplexen Zeiten. Dazu haben Dr. Holger Pyka und Dr. Emilia Handke Inputs gegeben. So wurde etwa mit Daniel Düsentrieb überlegt: Was müssten wir erfinden, was könnte Kirche gut gebrauchen? Oder mit der Aufräum-Expertin Marie Kondo gefragt: Was möchte ich in meiner Kirche ausmisten, was aber auch behalten, das mich glücklich macht?

Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?

Cordemann: Wir haben intensiv über eine „Kasualisierung des Kirchenjahres“ nachgedacht. In Werkräumen wurden Ideen und konkrete Konzepte für Gottesdienstformate jenseits des sonntäglichen 10-Uhr-Gottesdienstes entwickelt. Vielleicht mal ein Gottesdienst für unglücklich Verliebte am Valentinstag? Hier stehen wir als Kirche vor der Herausforderung, die kirchlichen Angebote mehr von den alltagsweltlichen Bezügen her zu denken. Das ist vor allem eine Haltungsfrage. Es geht darum, eine wache Zeitgenossenschaft kirchlich zu leben und dahin zu gehen, wo die Menschen sind. Ich bin gespannt, wie die Ideen aus diesem Fachtag in der Praxis umgesetzt werden. Da waren gute Ideen im Raum.

Wird es FEAconnect wieder geben?

Cordemann: Mit Sicherheit. Die Rückmeldungen, die ich wahrgenommen habe, waren sehr positiv. Das nächste FEAconnect ist für Juni 2024 geplant. Wir hoffen, dass wir dann Teilnehmende aus allen Landeskirchen begrüßen können und neben Österreich vielleicht auch noch aus der Schweiz.

Fazit von Teilnehmerin Saskia Keitel

Christine Warnecke/EMA