Hannover. Durch geplante Kürzungen im Bundeshaushalt ist aus Sicht der Diakonie in Niedersachsen jeder vierte Platz für Freiwilligendienste bedroht. Wenn der derzeitige Haushaltsentwurf umgesetzt werde, könne möglicherweise ein Viertel aller Dienststellen wegfallen, sagte Diakonie-Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke am Donnerstag am Rande eines Begrüßungsgottesdienstes für Freiwilligendienstleistende in Hannover.
Trotz der immer wieder aufkommenden Diskussion um ein soziales Pflichtjahr seien im Entwurf für den Bundeshaushalt 2024 bei den Freiwilligendiensten massive Kürzungen von 25 Prozent gegenüber 2023 vorgesehen. Für die Einrichtungen vor Ort bedeute dies einen weiteren Ausfall von Unterstützern in Zeiten des Fachkräftemangels, sagte Lenke. Die Diakonie tue alles, um die Kürzungen zu verhindern und möglichst viele Stellen zu erhalten.
Bei dem festlichen Gottesdienst in der evangelischen Marktkirche feierten rund 500 junge Menschen ihren Start in einen Freiwilligendienst bei der Diakonie in Niedersachsen. Staatssekretärin Christine Arbogast vom Sozialministerium dankte ihnen für ihr freiwilliges Engagement: „Dass Sie sich für meist ein ganzes Jahr in den Dienst der Gesellschaft stellen, ist nicht selbstverständlich.“
Die Diakonie in Niedersachsen bietet nach eigenen Angaben jedes Jahr für bis zu 750 Menschen die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst von sechs bis 18 Monaten zu absolvieren. Die Einsatzorte reichen von Kindertagesstätten und Schulen über Krankenhäuser und Kirchengemeinden bis zu Heimen für behinderte Menschen oder Senioren. Rund 60 Prozent der Teilnehmenden entschieden sich anschließend für eine Ausbildung im Sozial- und Gesundheitsbereich, hieß es.