Schulpastor Horst Reinecke bietet Schulseelsorge in der Osteroder City an

Ein Mann steht vor einer türkisen Tür. Er lächelt in die Kamera. Neben der Tür hängt ein Schild. Darauf steht: Schulseelsorger.
Bild: Mareike Spillner

Osterode. Manchmal kommt man alleine nicht weiter, weil das Leben ziemlich kompliziert sein kann. Weil Konflikte auftreten können, ein Elternteil erkrankt und alles aussichtslos scheint. Vor allem für Jugendliche ist das belastend. Schulseelsorger wie Horst Reinecke sind da, hören hin. Klären, sortieren und begleiten – und das ab jetzt nicht nur in der Schule, sondern mit einem eigenen Büro im Kirchenzentrum Osterode.

Institutionelle Schulseelsorge im Kirchenkreis Harzer Land nennt sich das neue Projekt, dem Horst Reinecke, Schulpastor an der BBS I in Osterode, seit September mit einem Drittel Stellenanteil und Bezuschussung der Landeskirche Hannover vorsteht.

„Seit der Corona-Zeit ist der Bedarf an Gesprächen unter Schülerinnen und Schülern, sich Sorgen von der Seele reden zu können, gewachsen. Und manche möchten so persönliche Dinge wie familiäre Probleme, die Abnabelung von zu Hause oder schlechte Noten in der Schule auch nicht im Beratungsraum der Schule besprechen. So ist die Idee einer eigenen Anlaufstelle für Schulseelsorge, bewusst auch außerhalb von Schule, entstanden – was nicht heißt, dass nicht auch weiterhin in der Schule Gespräche stattfinden können. Aber nicht in jeder Schule gibt es ein explizites, seelsorgerisches Beratungsangebot “, beschreibt der 62jährige.

Als Schulseelsorger lenkt er den Blick in Gesprächen auf Ressourcen – mit dem Ziel, die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen zu stärken. Jedes Gespräch ist absolut vertraulich – und komplett unterschiedlich. Manchmal sei „unaufdringlich sein und Zeit mitbringen“ angesagt, dann wieder Ruhe schaffen, Orientierung ermöglichen oder auch Schweigen mittragen. Und manchmal geht es sogar darum, überhaupt gesehen und ernst genommen zu werden.

„Mir ist sehr wichtig, dass jeder mental gestärkt den Raum wieder verlässt. Ich unterstütze dabei, den eigenen, individuellen Weg zu gehen und bin davon überzeugt, dass gemeinsam immer eine Lösung gefunden werden kann – so ausweglos eine Situation zunächst auch erscheint“, sagt Horst Reinecke.
Das Angebot richtet sich dabei an an alle Schulen im Gebiet des Kirchenkreises Harzer Land. Unabhängig davon, welcher Glaubensrichtung jemand angehört, ob man Schüler oder Schülerin, Lehrkraft oder Mitarbeitende im Schulsekretariat ist.

Schulseelsorgerinnen und -seelsorger können sich darüber hinaus auch in einer möglichen Krisenintervention spirituell mit seelsorgerischer Kompetenz einbringen und einen zusätzlichen Beitrag leisten. Als solche unterstützen sie die Schulgemeinschaft, die Schulkultur und das Miteinander in der Schule.

Mareike Spillner / Kirchenkreis Harzer Land