Osnabrück. Die Tafeln in Deutschland haben zunehmend Probleme bei der Beschaffung von Lebensmitteln. Der Vorsitzende der Tafel Deutschland, Andreas Steppuhn, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag), davon seien besonders Tafeln im ländlichen Raum betroffen. „Da gehen tatsächlich Tafeln die Lebensmittel aus, obwohl ja immer noch viele Lebensmittel vernichtet werden“, sagte der Vorsitzende.
Der Handel habe seine Strategien gegen Lebensmittelverschwendung verbessert. Die Folge sei, dass bei Supermärkten und Discountern weniger Lebensmittel übrig blieben. Die Märkte bestellten nur noch das, was sie auch verkaufen könnten, sagte Steppuhn.
Die Tafeln gingen deswegen verstärkt auf Lebensmittelhersteller direkt zu, dort gebe es ebenfalls Ware, die vor der Vernichtung gerettet werden könne. „Manchmal fehlen uns Lager oder Transportkapazitäten, um Großspenden annehmen zu können. Deshalb fordern wir auch finanzielle Unterstützung von der Politik“, erklärte der Verbandsvorsitzende.
Nach Angaben des Verbandes gibt es mehr als 960 Tafeln mit rund 60.000 Helferinnen und Helfern in Deutschland. Sie geben jährlich rund 265.000 Tonnen gerettete Lebensmittel an 1,6 bis zwei Millionen bedürftige Menschen weiter.