Schleswiger Altbischof Knuth gestorben
Hamburg, Hannover. Der Schleswiger Altbischof Hans Christian Knuth ist tot. Knuth starb nach Angaben der evangelischen Nordkirche am Donnerstag im Alter von 83 Jahren. Er war von 1991 bis 2008 Bischof der Nordelbischen Kirche im Sprengel Schleswig. Außerdem amtierte er von 1999 bis 2005 als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
Der Theologe war maßgeblich an der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre beteiligt, die 1999 zwischen dem Lutherischen Weltbund und dem Vatikan vereinbart wurde. Als ausgewiesener Kenner Martin Luthers (1483-1546) sei es Knuth ein Herzensanliegen gewesen, „dass lutherische Identität das kirchliche Handeln prägt, auf den verschiedenen Leitungsebenen und besonders in den Gemeinden“, erklärte die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt. Durch sein theologisches Wirken in der VELKD habe er zugleich das Miteinander der Konfessionen in Deutschland vertieft.
Der Leitende Bischof der VELKD, Ralf Meister, sagte: „Hans Christian Knuth war ein profunder Theologe, der auf die Frage nach seiner Entspannungslektüre antwortete: Luther lesen.“ Ökumene habe er mit Leidenschaft betrieben, und als Catholica-Beauftragter der VELKD habe er die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre profund und klar gegen Kritiker auch im lutherischen Lager verteidigt.
Knuth stammt aus einer norddeutschen Pastorenfamilie, wurde im thüringischen Greiz geboren und studierte Theologie in Tübingen, Zürich und Kiel. Nach seiner Promotion übernahm er seine erste Pfarrstelle in Kiel-Hassee. Anschließend war er Referent der Kirchenleitung, Studienleiter im Predigerseminar, Referent für theologische Grundsatzfragen im Lutherischen Kirchenamt und Propst im Kirchenkreis Eckernförde, bevor er 1991 Bischof in Schleswig wurde.