„Asphalt“-Gründer Walter Lampe gestorben

Langjähriger Diakoniepastor prägte soziale Arbeit in Hannover. Walter Lampe war in Hannover eine Institution. Auf seine Initiative gehen zahlreiche soziale Projekte in der niedersächsischen Landeshauptstadt zurück, die bis heute aktiv sind. Jetzt ist der evangelische Pastor im Alter von 80 Jahren gestorben.
Bild: epd-bild/Jens Schulze

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Hannover. Der Gründer des niedersächsischen Straßenmagazins „Asphalt“, Pastor Walter Lampe, ist tot. Der langjährige evangelische Diakoniepastor aus Hannover starb am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren im Kreis seiner Familie, wie der Stadtkirchenverband mitteilte. Lampe leitete von 1989 bis 2007 das Diakonische Werk Hannover und wurde in diesem Amt zu einer prägenden Persönlichkeit für die Stadtgesellschaft.

Schwerpunkt seiner Arbeit war der Kampf gegen Armut und Obdachlosigkeit. 1994 gründete er mit Weggefährten das Straßenmagazin „Asphalt“, das heute in einer Auflage von rund 26.500 Exemplaren in etwa 20 Städten in Niedersachsen und angrenzenden Gebieten von rund 200 Menschen mit sozialen Schwierigkeiten verkauft wird. Vom Erlös können die Verkäufer die Hälfte für sich behalten. Bis 2012 war Walter Lampe Herausgeber der Zeitung.

Der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes würdigte ihn als höchst integren, kreativen und überzeugenden Theologen. „Hannover verliert mit ihm eine Persönlichkeit, die unserer Stadt gutgetan hat“, sagte er.

Lampe wurde 1942 geboren und studierte Theologie in Göttingen, Kiel und Hamburg. Nach seinem Vikariat in Ronnenberg bei Hannover wurde er Gemeindepastor in Hannover-Wettbergen. 1980 übernahm er das Amt des Stadtjugendpastors in Hannover, bevor er 1989 Diakoniepastor wurde. Mit Aussagen wie „Kirche kann nur Kirche sein, wenn sie diakonisch ist“, trug er dazu bei, das Profil der Diakonie zu schärfen. Sein Motto lautete: „Diakonie ist Trost und Protest zugleich.“

Lampe rief zahlreiche Projekte ins Leben, die bis heute tätig sind wie die Soziale Wohnraumhilfe, die Krankenwohnung „Kurve“ für Wohnungslose, den Tagestreffpunkt „DüK“ („Dach über'm Kopf“) für obdachlose Menschen, die Sozialkaufhaus-Genossenschaft „fairKauf“ und das Integrationsprogramm „Hippy“ für Migranten. Zudem integrierte er die Projekte „Sina“ für junge erwerbslose Frauen und „Leinelotsen“ für Jugendliche und Familien ins Diakonische Werk.

Von 1975 bis 1985 war Lampe auch Lehrbeauftragter für Theologie, Jugendarbeit und Diakonie an der Evangelischen Fachhochschule Hannover. Für sein Lebenswerk wurde er mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er 2002 das Niedersächsische Verdienstkreuz am Bande, 2004 die Stadtplakette Hannover, 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2007 die Uhlhorn-Plakette der hannoverschen Landeskirche für herausragende Dienste in der Diakonie.

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epd Niedersachsen-Bremen