Heersum. Judith Montowski ist neue Pastorin in der Region Holle. Mit einem Gottesdienst hat Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder die 32-Jährige am Samstag in der Urbanikirche in Heersum zur Pastorin ordiniert. „Gute Pastorinnen fallen nicht vom Himmel, sondern wollen gefunden werden“, sagte die Regionalbischöfin und dankte dabei Superintendentin Katharina Henking, die sich für die Wiederbesetzung der Stelle eingesetzt hatte. In ihrer ersten Pfarrstelle ist Pastorin Montowski in der Kirchenregion Holle zuständig für die Gemeinden Hackenstedt, Sottrum, Sillium und Heersum.
Auf Holle sei es im Leben von Judith Montowski zunächst nicht hinaus gelaufen, so Dr. Ruck-Schröder. Geboren wurde die junge Theologin in Rendsburg, wuchs jedoch im Harz auf und wurde nach ihrem Studium der Evangelischen Theologie in Baden-Württemberg zur Pfarrerin ausgebildet. „Ich freue mich persönlich, dass der Herr Ihre Schritte hierher gelenkt hat“, sagte die Regionalbischöfin in ihrer Predigt: „Ich wünsche mir in meinem Sprengel junge innovative Pastorinnen und Pastoren, die die Gemeinde mutig in die Zukunft führen, die herausfinden, was wir lassen können und was wichtig ist. Die neue Wege gehen.“
Der Regionalbischöfin assistierten bei der Ordination von Judith Montowski deren Vater Pastor Torsten Ernst, Dekan Jörg Hammerbacher, Kirchenvorstand Achim Lichtenberg sowie ihre langjährige Freundin Jelena Döbel. Neben vielen Gemeindemitgliedern und Kirchenvorständen, waren auch zahlreiche Freunde, Familieangehörige, Weggefährtinnen und Weggefährten in die Urbanikirche in Heersum gekommen. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch den gemischten Chor Heersum unter der Leitung von Christian Wolf.
Judith Montowski wuchs zuletzt in Elbingerode am Brocken auf. Ihr Glaube war, so sagt sie heute, konservativ geprägt. Im Studium in Heidelberg, Greifswald, Tübingen und im Vikariat im württembergischen Sonnenbühl stellten sich viele Fragen neu. Unterwegs merkte sie, dass sie so konservativ nicht mehr sei, „liberal“ ihr aber auch nicht passe. In Schubladen denken mag sie nicht: „In einer zunehmend säkularisierten Welt müssen wir eigentlich gemeinsam unterwegs sein. Wir sind alle unterschiedlich geprägt und diese Erfahrungen sind wichtig.“
Die junge Pastorin freue sich darauf, die Menschen in der Region kennenzulernen und sie auch „in Schwellenmomenten ihres Lebens begleiten zu dürfen und über Gott und die Welt zu sprechen“.
Seit wenigen Monaten ist sie erst in der Region, möchte „mittendrin“ leben mit ihrem Mann Franz und den drei Kindern Ida Timea, Selma Pauline und Piet Matthis.