Hunderte Angebote: Kirche und Diakonie ziehen Bilanz des #Wärmewinters

Bild: Jens Schulze/epd
Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus (l.) und Ulrich Lilie (Präsident Diakonie Deutschland) präsentierten in Hannover das Fazit der Aktion #Wärmewinter.

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Hannover. Die Diakonie und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben eine positive Bilanz ihrer gemeinsamen bundesweiten Hilfsaktion #Wärmewinter gezogen. In ganz Deutschland sind dabei nach ihren Angaben hunderte diakonische Angebote entstanden. Diese reichen vom Eltern-Kind-Café in Bremen bis zum „Nacht-Café“ in Dresden, von der heißen Suppe in Hanau bis zur Energieberatung in München. „Wir danken den vielen Menschen, die durch ihr Engagement dazu beigetragen haben, Hilfesuchenden in diesem Krisenwinter eine Anlaufstelle zu bieten“, sagte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus am Donnerstag in der Lutherkirche in Hannover.

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und drohender sozialer Notlagen hatten Kirche und Diakonie im Herbst ihre Gemeinden aufgerufen, Wärmestuben und Beratungsangebote einzurichten. In einer Situation, in der auch das gesellschaftliche Klima „sehr kühl und trist“ gewesen sei, sei es darum gegangen, konkret zu helfen und zugleich „Menschlichkeit und Herzlichkeit spürbar und sichtbar zu machen“, sagte Kurschus. „Durch diesen Winter hat ein warmer Wind der Verbundenheit und der Solidarität geweht.“

Finanziert wurden die Angebote unter anderem durch zusätzliche Kirchensteuereinnahmen durch die im September ausgezahlte Energiepreispauschale. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sprach von mehreren Millionen Euro, die dabei und durch zusätzliche Spenden zusammengekommen waren. Genau beziffern lässt sich die Gesamtsumme Kurschus zufolge nicht, weil die Gelder jeweils von den Landeskirchen zur Verfügung gestellt wurden.

Mit der Aktion seien auch bestehende Angebote neu ins Licht gerückt worden, betonte die Ratsvorsitzende, die auch Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen ist. „Wir haben eines der besten Filialnetze der Welt.“ Vielfach seien Netzwerke etwa mit Kommunen, Sozialverbänden und Vereinen sowie in ökumenischer und interreligiöser Zusammenarbeit entstanden.

Diakonie-Präsident Lilie betonte, auch im Frühjahr seien weiter Hilfen nötig und viele Angebote würden weitergeführt. Er forderte eine verlässliche staatliche Finanzierung für die Sozialarbeit und Sozialberatung, die vielfach am Anschlag arbeiteten. „Der soziale Frieden setzt voraus, dass die Versprechen des Sozialstaats eingelöst werden. Und dass die Entlastungen bei den Menschen in Not tatsächlich ankommen.“ Zugleich sei die Aktion #wärmewinter beispielhaft für eine „sorgende Gemeinschaft“, wie sie künftig mit dem Blick auf den zunehmenden Fachkräftemangel immer wichtiger werde.

In Hannover gründete sich laut Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes das Bündnis „Hannover verbindet“, das auch unter Beteiligung Ehrenamtlicher unter anderen vier Kirchen in der Innenstadt zu Angeboten wie Beratungen und warmen Mahlzeiten geöffnet hatte. Dabei entstanden zudem spontane Initiativen wie eine Krabbelgruppe in der Lutherkirche, in der überdies die lokale Sportgruppe „Plattentanz“ eine Tischtennisplatte aufbaute und sich zu Yoga und Pilates Menschen treffen können.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen