
Es gibt Entscheidungen, die wir täglich treffen – kleine und große.
Was ziehe ich an? Was esse ich? Wohin fahre ich in den Urlaub?
Und dann gibt es die Entscheidungen, die unser ganzes Leben bestimmen. Wen heirate ich? Wohin führt mein Weg? Wer bin ich?
Doch heute geht es um die wichtigste Entscheidung von allen. Eine Wahl, die über Leben und Tod entscheidet. Über Licht und Dunkelheit. Über Himmel und Hölle.
Jesus oder Barabbas – wen wählst du?
Barabbas ist kein Monster. Er ist nicht der Inbegriff des Bösen.
Er ist ein Mensch – mit Stärken und Schwächen, mit Träumen und Abgründen.
Er kämpft für sich. Er sorgt für sich. Er stellt sich selbst in den Mittelpunkt.
Und wenn es sein muss, nimmt er sich, was er braucht.
Klingt das nicht vertraut?
Ist das nicht auch unser Leben?
Immer im Kreis um uns selbst. Immer mit uns selbst beschäftigt.
Lieben wir wirklich? Oder verteidigen wir nur unser eigenes kleines Reich?
Jesus oder Barabbas – wen wählst du?
Auch Jesus ist ein Mensch.
Doch er dreht sich nicht um sich selbst. Sein Blick geht weiter.
Er liebt. Er liebt anders.
Er liebt so sehr, dass er sich selbst nicht schont.
Er gibt sich hin. Für Gott. Für die Menschen.
Und was geschieht mit ihm?
Er wird verhöhnt, bespuckt, geschlagen.
Und doch antwortet er nicht mit Hass.
Er trägt die Dornenkrone.
Aber wer trägt ihn?
Wer liebt ihn zurück?
Jesus oder Barabbas – wen wählst du?
Pilatus ist nicht grundsätzlich gegen Jesus.
Aber er ist auch nicht für ihn.
Er versucht, sich herauszuhalten.
Er wägt ab. Er denkt nach.
Und am Ende entscheidet er nicht – sondern überlässt die Entscheidung der Menge.
Kennst du das?
Dieses Zögern? Dieses „Ich bin ja nicht gegen Jesus, aber...“?
Dieses „Ich will mich nicht festlegen, es könnte mich ja etwas kosten“?
Doch Jesus sagt:
„Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.“ (Matthäus 12,30)
Die Bibel sagt: Es gibt kein ein bisschen Jesus.
Sie sagt: Es gibt nur Ja oder Nein.
Jesus oder Barabbas – wen wählst du?
Die Menge ruft: „Nicht diesen, sondern Barabbas!“
Warum?
Weil es einfacher ist.
Weil es bequemer ist.
Weil es gefährlich wäre, sich zu Jesus zu bekennen.
Und heute?
Wie oft schweigen wir, wenn wir von ihm reden sollten?
Wie oft entscheiden wir uns für den leichten Weg – und wählen Barabbas?
Wie oft verleugnen wir ihn – durch unser Verhalten, unser Schweigen, unsere Kompromisse?
Doch Pilatus spricht ein letztes Wort über Jesus:
„Seht, welch ein Mensch!“ (Johannes 19,5)
Siehst du ihn?
Erkennst du ihn?
Jesus oder Barabbas – wen wählst du?
Amen.
Johannesevangelium 18,28–19,5
Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden!, und schlugen ihm ins Gesicht. Da ging Pilatus wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr erkennt, dass ich keine Schuld an ihm finde. Und Jesus kam heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Seht, welch ein Mensch!