
Ich treffe mich zum Mittagessen mit einem Freund. Er erzählt, seine beiden Söhne, Zwillinge, gehen jetzt auf die Jugendweihe zu. Humanistisch.
Vor Jahren habe ich sie noch getauft. Konfirmandenunterricht wäre jetzt drangewesen, die große Schwester hatte ich noch konfirmiert. Eine Konfirmation wollten die beiden jetzt nicht, die Eltern wollten aber gerne einen Übergangsritus haben. Immerhin werden die Jungs jetzt erwachsener. Deshalb diese Weihe.
Ich kann die Eltern gut verstehen, die so etwas begehen wollen. Das hatte ich vorher auch nicht geahnt, bis ich selber Kinder hatte. Kinder müssen gefeiert werden. Das ist auch ein Aspekt von Taufe und Konfirmation.
In der ersten Gemeinde, in der ich Pastor war, lief der Konfirmandenunterricht über zwei Jahre. Ich mochte dieses Modell gerne, weil in solchen zwei Jahren wirklich etwas passiert. Ich kann als Unterrichtender diesen Prozess beobachten, miterleben. Es sind Erwachsende. Und es ist beeindruckend und bewegend, zu erleben, wie diese jungen Menschen am Ende dann ihr „Ja“ in der Konfirmation sagen.
Und gleichzeitig ist es natürlich bewegend, die Eltern zu erleben, die über ihre Kinder staunen.
Vor Jahren ging Margot Käßmann mit der Botschaft hausieren: „It takes a village to raise a child“. Recht hatte sie. Eltern haben Glück, Unterstützung für die Erziehung ihrer Kinder zu haben. Gott dabei außen vor zu lassen, ist doch eine vertane Chance.
Amen.
Psalm 3,6