
Der Mann meint es ernst: „Die Rockmusik ist nichts anderes als ein Instrument Satans, der damit die Seelen der Jugend vernichten will, um ihrer habhaft zu werden!“ Wie bitte? Keine Jugendgottesdienste mit Rockband? Keine fetzige Musik auf der Sommerfreizeit? Seit man Musik nicht nur auf Flöten und Geigen macht, sondern auch auf elektrisch verstärkten Instrumenten, seitdem hören die Leute den Teufel mitspielen. An der E-Gitarre oder am Bass oder an den Drums – keine Ahnung, was der Teufel so für Instrumente spielt. Bratsche oder Triangel kann er offenbar nicht. Aber dieser Mann meint es wirklich ernst: Die Rockmusik ist ein Werk des Teufels. Er will damit die Seelen der Jugendlichen vernichten. Sowas liest man jetzt im Internet, aber die Ansicht ist so alt wie die Rockmusik selbst. Na klar haben bestimmte Bands das Böse für sich entdeckt, für ihren Style und ihr Image. Verkauft sich ja gut. Und klar gibt es auch Metal-Gruppen, die behaupten, den Teufel anzubeten. Nicht jeder will Helene Fischer sein. Bei ihr reckt kein Konzertbesucher die Pommesgabel in die Luft mit Zeigefinger und kleinem Finger. Aber merkwürdig, dass die Leute immer da den Teufel wittern, wo es laut und ungestüm zugeht.
Ich schaue in die Welt und sehe Menschen, die sich wie Teufel benehmen. Dagegen ist die Pommesgabel gar nichts. Und auch getaufte Menschen machen Böses. Keiner kann sich damit herausreden, verführt worden zu sein. Vom Teufel auch noch. Das von Menschen gemachte Böse müssen Menschen verantworten. Es ist gut, wenn man sich nicht selbst belügt. Jesus hat die Grundlage dazu gelegt, dass es mit dem Selbstbetrug nicht auf ewig so weiter geht. Es gibt Hoffnung für uns und unsere Welt! Wir werden nicht zum Teufel gehen. Aus diesem Glauben folgt mein Widerstand gegen das wirklich Böse. Rockmusik gehört nicht dazu.
1. Johannesbrief 3,8b