Fastenaktion stellt Klimaschutz in den Mittelpunkt

Die Klimafasten-Aktion vor Ostern lenkt den Blick auf das Engagement für die Umwelt und fragt auch nach Hemmnissen des Erfolgs.
Ein bunter Drache an blauem Himmel. Rechts oben steht: klimafasten.de. Mittig steht: So viel du brauchst.
Bild: Klimafasten

Am Aschermittwoch startet zum elften Mal das „Klimafasten“, eine ökumenische Fastenaktion für Klimaschutz und Gerechtigkeit. 24 evangelische und katholische Partnerinnen und Partner möchten mit der Aktion zu einem klimabewussten Alltag motivieren. In diesem Jahr ist das Motto „Gemeinsam aufbrechen in die Zukunft – Klimaschutz in der Gemeinschaft“. Dazu gehört, sich auch in diesen krisenhaften Zeiten für Klimaschutz zu engagieren und andere dabei mitzunehmen. 

Die sieben Wochen begleitet eine Vision: Wie könnte es im Jahr 2050 bei uns aussehen, wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen? Die Vision erzählt von grünen Städten, solidarischen Quartieren, nachhaltiger Mobilität auf dem Land, Sharing Economy, erneuerbaren Energien und Kreislaufwirtschaft. Jede Fastenwoche ist einem Schwerpunktthema mit entsprechender Bibelstelle gewidmet. Dazu gibt es in einer Broschüre Texte, praktische Anregungen und Platz für eigene Notizen im Stil eines Bullet-Journals. In Woche 1 zum Beispiel ist das Thema Aufbruch. Neuland. und es geht um die Angst vor Veränderungen – ein hochaktuelles Thema.  

Auf der Website www.klimafasten.de gibt es vielfältige Materialien und Infos zu den Wochenthemen – für die individuelle Teilnahme am Projekt sowie die Arbeit mit Gruppen in Kirchengemeinden, Kitas und Schulen und in Fastengruppen. Es gibt Broschüren, Poster und Postkarten, die bei den jeweiligen Kooperationspartnerinnen und -partnern bestellt werden können. Außerdem hält die Website theologische Impulse, Video- und Audioandachten, Literaturlisten, didaktische Anregungen und Banner und Vorlagen für Website und Social Media bereit. Ein wöchentlicher Newsletter gibt weitere 
Impulse.

Drei Fragen zum Klimafasten

Eine weiblich gelesene Person mit mittellangen, dunklen Haaren.
Bild: Service Agentur
Ulrike Wolf ist im Team Klimaschutz in der Service Agentur.

Frau Wolf, die Klimafasten-Aktion geht ins elfte Jahr und hat den Fokus etwas gedreht: Es gibt zum Beispiel weniger Tipps, etwa zum Energiesparen, dafür mehr Impulse und Gedanken dazu, wie man ins Handeln kommt und loslegen kann. Was macht die neue Aktion aus?
Wolf:
Studien zeigen, dass das Wissen darum, was jede und jeder Einzelne im Umwelt- und Klimaschutz tun kann, sehr hoch ist. Und Energiespartipps gibt es auch überall nachzulesen. Das heißt: das Umweltwissen ist allgemein sehr hoch, aber dennoch scheitert es oft im Großen und Kleinen an der Umsetzung. Hier setzt die Aktion an und gibt für die sieben Wochen der Fastenzeit vom 5. März bis 20. April Impulse zu „Gemeinsam aufbrechen in die Zukunft – Klimaschutz in der Gemeinschaft“. Die Wochenfragen sind dann zum Beispiel Wie verändern sich unsere Werte auf dem Weg in die klimagerechte Zukunft? Was können wir solidarisch, praktisch und lokal tun? Oder was machen Veränderungen mit uns Menschen?

Herzstück ist die Broschüre, die mehr wie ein Bullet-Journal anmutet. Was ist der Gedanke dahinter?
Wolf:
Mit der Broschüre soll ich arbeiten können, das heißt meine Gedanken und Antworten jede Woche zu jedem der unterschiedlichen Themen direkt reinschreiben. Dazu muss ich sie kurz und knapp fassen, sie stehen dort „schwarz auf weiß“ und ich kann sie zum Beispiel nach sieben Wochen nachlesen und schauen, ob ich das erreicht habe oder herausfinden, was mich daran gehindert hat. Für diejenigen, die lieber digital unterwegs sind, gibt es die Website klimafasten.de mit vertiefenden Inhalten und Social-Media-Kanäle. Die Broschüre kann kostenfrei im Material-Shop bestellt werden: www.hkd-material.de

Wann wäre die Klimafastenaktion 2025 ein Erfolg für Sie?
Wolf:
Die Landeskirche Hannovers hat seit Anfang 2024 ein eigenes Klimaschutzgesetz. Ein Riesenerfolg wäre, dass das, was Einzelne innerhalb und außerhalb von Kirchengemeinden anstoßen, zeigt, wie Klimaschutz ganz praktisch umgesetzt werden kann und weitere Aktionen und Projekte zusätzlich zum Klimaschutzgesetz entstehen. Oder sich neue Ehrenamtliche für das Thema in den Kirchengemeinden zusammenfinden und helfen, dass wir die Treibhausgasemissionen senken können. Außerdem setzt die Aktion diesmal mehr den Schwerpunkt auf „Gerechtigkeit“ und dieses Thema verdient mehr Aufmerksamkeit: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind zwei Seiten einer Medaille.

Klimaschutz-Beispiele

Viele Kirchengemeinden sind schon lange im Klimaschutz unterwegs und es gibt viele Projekte, die zum Nachahmen einladen. Auf der Website finden sich Ideen zum Energiemanagement und monitoring, zu neuer Mobilität, Sharing Projekten, Ernährung, Nachhaltigkeit bis hin zu Biologischer Vielfalt und Zertifizierungssystemen. 

EMA