Für die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers übernimmt Mareike Dee die Leitung der Fachstelle Sexualisierte Gewalt. Dee folgt der jüngst nach schwerer Krankheit verstorbenen Pastorin Dr. Karoline Läger-Reinbold. Die Leitung der Fachstelle wird mit dem Antritt von Mareike Dee von 25-Prozent auf eine volle Stelle erweitert.
Der Präsident des Landeskirchenamts, Dr. Jens Lehmann, sagt dazu: „Mit Mareike Dee haben wir eine ausgewiesene Expertin bei der Aufarbeitung, Prävention und Intervention im Bereich von Sexualisierter Gewalt für die Leitung der Fachstelle gewinnen können und darüber freue ich mich sehr. Sie bringt eine große Expertise von außerhalb für ihre neue Aufgabe in unserer Landeskirche mit. In den vergangenen Jahren hat Mareike Dee vielfältige Erfahrungen im kirchlichen Kontext gesammelt. Sie hat die Präventionsangebote der Landeskirche entwickelt und in der Fläche etabliert. Die Neubesetzung der Fachstellenleitung und deren Erweiterung ist ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der Maßnahmen, die die Landessynode im Juni im Kampf gegen sexualisierte Gewalt in der Kirche beschlossen hat."
Mareike Dee gehört seit 2021 zum Team der Fachstelle der Landeskirche. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Speditionskauffrau bei Volkswagen und studierte im Anschluss Erwachsenenbildung und Außerschulische Jugendbildung an der Leibniz Universität in Hannover. Von 2008 bis 2021 war sie Referentin für Jugendarbeit und Jugendpolitik beim Landesjugendring Niedersachsen. Dort verantwortete sie u.a. Projekte zur Prävention sexualisierter Gewalt in der Jugendarbeit mit. Neben der Beratung und Unterstützung von Verbänden und Menschen in den Untergliederungen sowie der Begleitung verschiedener Gremien zählten auch Qualifizierungsangebote für beruflich und ehrenamtlich Tätige zu unterschiedlichen Themen dazu.
Im Team der Fachstelle der Landeskirche hat sie seither maßgeblich den Auf- und Ausbau der Grundschulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt in der Fläche der Landeskirche verantwortet sowie die Entwicklung der Schutzkonzepte in den kirchlichen Einrichtungen und den Kirchenkreisen bzw. -gemeinden. Die Partizipation betroffener Personen in die kirchlichen Entscheidungsprozesse ist ihr ein Kernanliegen. Seit 2022 gehört Dee dem Beteiligungsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an.
„Jetzt ist die Zeit zu Handeln. Der Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt ist entscheidend für die Glaubwürdigkeit und die Zukunftsfähigkeit der Kirche. Ich setzte mich für nachhaltige Präventionsmaßnahmen, eine betroffenenorientierte Intervention, bessere Unterstützung und eine umfassendere Aufarbeitung ein“, sagt Mareike Dee über ihre neue Aufgabe. „Betroffene Menschen müssen Gehör finden. Es geht darum mit ihnen zu sprechen, ihre Anliegen aufzunehmen und sie in den Prozessen zu beteiligen. Ein Beispiel für gute Beteiligung ist das Beteiligungsforum in der EKD. Darüber hinaus braucht es weitere Partizipationsmöglichkeiten. Es muss uns klar sein, dass es nicht die eine Gruppe betroffener Menschen gibt, sondern viele Gruppen und unterschiedliche Anliegen. Dafür braucht es unterschiedliche Formate und Räume.”
Die Erweiterung der Leitungsstelle ist Teil eines umfassenden Beschlusses der 26. Landessynode als Reaktion auf die Erkenntnisse der bundesweit ersten Studie zu sexualisierter Gewalt im Kontext der Evangelischen Kirche („ForuM“). Zu dem Beschluss gehört zudem die personelle Aufstockung der Fachstelle auf 11 Personen. Einige dieser Stellen sind bereits besetzt; die weiteren Besetzungsverfahren werden voraussichtlich bis April 2025 abgeschlossen sein.
Hannover, 15. November 2024
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Rebekka Neander
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