Bremervörde. In Bremervörde soll es am Tag der Beerdigung des sechsjährigen Arian ein stilles Gedenken für den Jungen geben. Dazu wird am 26. Juli die katholische St.-Michael-Kirche in der Zeit von 14 Uhr und 18 Uhr geöffnet, wie der evangelische Pastor Stephan Dreytza am Donnerstag auf Wunsch der Familie mitteilte.
Die Familie von Arian will den Kirchenraum mit Blumen, Kränzen und Luftballons dekorieren lassen, auf einem Bildschirm sollen Fotos aus Arians Leben gezeigt werden. Arian war kürzlich nach langer und erfolgloser Suche tot auf einer Wiese gefunden worden.
„Wer möchte, kann dieses Zeitfenster nutzen, um sich von Arian zu verabschieden“, heißt es in der Mitteilung der Familie. Es bestehe die Möglichkeit, das Erlebte und Mitgefühlte im stillen Gedenken und im Gebet zum Ausdruck zu bringen. „Aber weder die Familie von Arian noch seine sterblichen Überreste werden vor Ort sein, sondern Arian wird an diesem Tag als Mitglied der katholischen Kirche beerdigt.“ Das geschehe an einem absichtlich nicht bekannt gemachten Ort im engsten Kreis seiner Familie und Angehörigen.
Der kleine Arian, ein autistischer Junge, hatte am 22. April das Haus seiner Eltern verlassen und war seitdem nicht mehr aufgetaucht. Mit Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, Tornadofliegern, einem Amphibienfahrzeug und Booten suchten Einsatzkräfte nach Arian - erfolglos. Ein Landwirt fand ihn schließlich bei Mäharbeiten auf einer Wiese in einem Gebiet, in dem zuvor auch schon gesucht worden war.
Eine private Spendenaktion auf der Internet-Plattform „Gofundme“ hatte kürzlich mehr als 33.000 Euro für die Beisetzung von Arian ergeben. Daran hatten sich mehr als 900 Spenderinnen und Spender beteiligt.
Bild: Jens Schulze
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen