Bettina Ley zur Diakonin in Osnabrück eingesegnet

Sieben Personen, fünf männlich gelesene und zwei weiblich gelesene stehen zusammen, zwei tragen Talar.

Osnabrück/Wallenhorst. Am Sonntag, 26. Mai, wurde Bettina Ley durch Regionalbischof Friedrich Selter zur Diakonin eingesegnet. Der Open Air Gottesdienst fand auf dem Gelände der Arche in Lechtingen statt.

Bettina Ley ist seit August 2023 als Diakonin in den beiden Gemeinden Andreas in Wallenhorst (1/4 - Stelle) und Paul-Gerhard (3/4 - Stelle) in Osnabrück tätig, mit der Aufgabe, die Kinder- und Jugendarbeit beider Gemeinden auszubauen und stärker zusammenzuführen. Kinderchöre hat sie als erstes in den beiden Gemeinden gegründet und eine Einladung, beim Evangelischen Kirchentag (DEKT) 2025 in Hannover an einem großen Musical „Barfuß in die Zukunft“ mitzuwirken, hat sie bereits. Es ist für die 47-Jährige nicht das erste Kindermusical. Als ehrenamtliche Chorleiterin hat sie seit Jahrzehnten Kinder- und auch Schulmusicals auf die Bühne gebracht.

Regionalbischof Friedrich Selter freut sich über diesen Neuzugang im Sprengel Osnabrück: „Mit ihren vielfältigen Begabungen und insbesondere ihrer Fähigkeit, junge Menschen über die Musik anzusprechen, bringt Bettina Ley eine neue Farbe in die bunte Palette der Kinder- und Jugendarbeit. Der Spruch zu ihrer Einsegnung sagt viel aus über sie selbst und ihre Ziele als Diakonin: Zuversicht geben, Freude teilen, von Gottes Liebe erzählen!“

Bettina Ley ist Ostfriesin. Sie ist in Rhauderfehn aufgewachsen und hat nach einer Ausbildung zur Sozialassistentin und Erzieherin ein Studium für Sozialpädagogik und Theologie in Kassel und Erziehungswissenschaften in Osnabrück angeschlossen. Als Religionslehrerin kamen ergänzend das Studium für Evangelische Theologie in Hannover mit Referendariat hinzu. Für ihre Arbeit als Diakonin kommt Bettina Ley neben den beruflichen Erfahrungen in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, als Erziehungswissenschaftlerin und Lehrerin auch ihre langjährige ehrenamtlichen Gemeindearbeit zugute.

“Methodisch profitiere ich sehr von meiner sozialpädagogischen Ausbildung und meiner Tätigkeit als Lehrerin“, sagt sie. „Aus meiner eher „freikirchlich“ geprägten Jugend bringe ich dagegen meine Liebe zur Bibel mit. Mich intensiv an ihren Texten abzuarbeiten, das ist mein Wunsch bis heute. Ich möchte Menschen Lust machen auf die Bibel. Nicht „vorgekaut“, sondern als lohnende Auseinandersetzung, als ‚Schwarzbrot‘.“

Für die Jugendlichen denkt sie Bibel dagegen innovativ. Bei einem Bibel-Geo-Caching, das sie kürzlich mit ihnen durchgeführt hat, wurden am Ende nicht nur der Schatz, sondern auch Inhalte aus dem „Buch der Bücher“ entdeckt.

Wie gelingt der Spagat zwischen verschiedenen Zielgruppen, die eine Diakonin an zwei Standorten im Blick haben will? Bettina Ley setzt auf Zielgruppen-Gottesdienste und hat für jeden Monat ein Angebot entwickelt. Mal für Familien, mal für Konfis, für junge Erwachsene oder für Jugendliche.

„Lieber weniger, aber das richtig gut. Ich kann die Samen ausstreuen, den Rest muss Gott dazu tun. Das glaube ich einfach“, sagt sie und hofft, über Beziehungsarbeit weitere Mitarbeitende zu gewinnen. Bislang läuft das gut. Ihr Lieblingsarbeitsort ist die „Arche“, ein Ort ziemlich mittig gelegen zwischen beiden Gemeinden, den sie als Jugendtreffpunkt entwickeln möchte. Vor den Herausforderungen, vor denen Kirche steht, lässt sich die Mutter von zwei Jungs (8 und 18 Jahre) nicht abschrecken. „Ich habe Ideen und versuche, da wo ich stehe, etwas zu bewegen und die Herzen der Menschen zu erreichen. Wenn ich mir Angst machen lasse, komme ich zu nichts."

Ihr Spruch zur Einsegnung ist zugleich ihr Konfirmationsspruch, den seinerzeit noch der Pastor für sie ausgesucht hatte. ´Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte / und meine Zuversicht setze auf Gott den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun´ (Psalm 73, 28). „Der Spruch gibt mir Halt und Geborgenheit. Er ist mir in meinem Leben immer wieder begegnet. Ich habe gemerkt, dass ‚Verkündigung‘, also von Gottes Liebe zu erzählen, unmerklich zu meinem Lebensthema geworden ist. An meinem ersten Arbeitstag als Diakonin war der Psalm die Tageslosung. Da hab ich gedacht: ja, es war die richtige Entscheidung“.

Brigitte Neuhaus