Kirchen in Niedersachsen werben zur Bundestagswahl für Zusammenhalt

Eine weiblich zu lesende Person und sieben männlich zu lesende Personen halten ein Banner. Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen.
Bild: Jens Schulze
Eine weiblich zu lesende Person und sieben männlich zu lesende Personen halten ein Banner. Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen.
Bild: Jens Schulze
Werben für die Kampagne "Für alle. Mit Herz und Verstand.": Dr. Kerstin Gäfgen-Track (Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen), Christian Heimann (Diözesanrat des Bistums Hildesheim), Dr. Matthias Kannengießer (Präsident der Landessynode der Landeskirche Hannovers), Landesbischof Ralf Meister (Hannover), Bischof Dr. Heiner Wilmer (Hildesheim), Bischof Thomas Adomeit (Oldenburg), Bischof Dr. Oliver Schuegraf (Schaumburg-Lippe), Oberlandeskirchenrat Dr. Thomas Hofer (Braunschweig). – Bild herunterladen

Mit einer Kampagne zur Bundestagswahl werben die evangelische und katholische Kirche in Niedersachsen für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt in der Gesellschaft werben. Die Aktion unter dem Motto „Für alle. Mit Herz und Verstand“ wurde am Montag im Kloster Loccum bei Nienburg am Rande des traditionellen Epiphanias-Empfangs der hannoverschen Landeskirche eröffnet. „Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt kennen keine Ausnahme“, erklärten die Kirchen: „Sie gelten allen Menschen und machen eine Gesellschaft menschlich. Das ist unsere christliche Grundüberzeugung.“

Landesbischof Ralf Meister betonte, es sei spürbar, dass die kommende Wahl „in einer ganz besonderen Stimmung“ stattfinde. „Es ist eine Erwartung, dass eine politische Gestaltungskraft entsteht, die dieses Land und die Menschen in eine bessere Zukunft bringt.“ Dafür brauche es Herz, Verstand und auch Zusammenhalt.

Eine männlich zu lesende Person steht an einem Pult und spricht zu eine Gruppe von Personen, die an einem gedeckten Tisch sitzen.
Bild: Jens Schulze
Landesbischof Ralf Meister führte beim Epiphaniasempfang im Kloster Loccum die drei zentralen Begriff der Kampagne zur Bundestagswahl aus. – Bild herunterladen

Die niedersächsischen Kirchen schließen sich einer bundesweiten Kampagne an, die von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und der dortigen katholischen Kirche ausging. Dabei soll die Bevölkerung dazu aufgerufen werden, durch aktive Teilnahme an den Wahlen die Demokratie zu stärken und extremistischen Positionen entgegenzuwirken. In Niedersachsen beteiligen sich konkret die lutherischen Landeskirchen Hannover, Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe, die Evangelisch-reformierte Kirche sowie die katholischen Bistümer Osnabrück und Hildesheim.

Vier weiblich und zwei männlich zu lesende Personen halten ein Banner. Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen.
Bild: Jens Schulze
Der Bischofsrat der Landeskirche Hannovers unterstützt die Kampagne "Für alle. Mit Herz und Verstand": Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder, Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy, Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin Marianne Gorka, Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer und Regionalbischof Friedrich Selter. – Bild herunterladen

„Die Demokratie in unserem Land ist keine Selbstverständlichkeit“, heißt es in einem Aufruf. Sie brauche Vertrauen in ihre Vertreterinnen und Vertreter sowie die Meinungsbildung und Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger. Nötig seien kritische Debatten mit vielfältigen Argumenten. Deswegen werbe die Kirche für wechselseitige Achtung, geduldiges Zuhören und Wahrhaftigkeit. Leider werde die Demokratie in Deutschland zunehmend infrage gestellt, kritisieren die Initiatoren.

Bei der Kampagne sind unter anderem Social-Media-Aktionen und Online-Formate sowie Plakate, Banner, Postkarten, Anstecker und eine eigene Internetseite mit dem Titel fuer-alle.info geplant.

Bundesweit machen auch die mitgliederstarken Landeskirchen aus Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz, die katholischen Bistümer Würzburg und Trier sowie zahlreiche kirchliche Verbände mit. Die vorgezogene Bundestagswahl findet am 23. Februar statt. In Sachsen war die Kampagne bereits im vergangenen Jahr vor der Landtagswahl entstanden. Nun wird sie bundesweit ausgerollt.

epd Niedersachsen-Bremen