Hannover. Die Telefonseelsorge der hannoverschen Landeskirche ist für viele Menschen nach wie vor ein wichtiges Hilfsangebot. Die Zahl der Kontakte sei im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr gestiegen, teilte das Zentrum für Seelsorge am Mittwoch mit. „Das macht deutlich, dass der Bedarf an Seelsorge weiterhin sehr hoch ist“, sagte der Beauftragte für die Telefonseelsorge, Daniel Tietjen.
Im vergangenen Jahr haben die rund 450 ehrenamtlich tätigen Beraterinnen und Berater an den sieben Standorten den Angaben zufolge 50.300 Gespräche geführt. Hinzu kamen rund 5.900 Gespräche per Chat und 2.000 Kontakte per Mail. Im Jahr zuvor waren es rund 42.000 Gespräche am Telefon, 4.500 Gespräche im Chat sowie 2.000 Kontakte per Mail.
Aussagen darüber, ob der Bedarf gestiegen sei, ließen die Zahlen aber nicht zu, hieß es. Die Statistik erfasse nämlich nur tatsächlich geführte Gespräche, nicht die versuchten Anrufe.
In den Kontakten mit Hilfesuchenden sei es vor allem um die Themen Einsamkeit und Depressionen gegangen, erläuterte Tietjen. Auch Suizidgedanken hätten die Menschen geäußert. Außerdem seien familiäre Beziehungen, Ängste sowie körperliches und seelisches Befinden Gegenstand der Seelsorgegespräche gewesen. Der Beauftragte rechnet auch für das Jahr 2025 mit einem hohen Bedarf.
Die Landeskirche unterhält Einrichtungen der Telefonseelsorge in Soltau, Göttingen, Wolfsburg, Osnabrück, Hannover und im Elbe-Weser-Raum mit den Standorten Bad Bederkesa und Stade. Die Ehrenamtlichen durchlaufen spezielle Schulungen, bevor sie ihre Dienste in der Telefonseelsorge antreten.
Bundesweit umfasst die Telefonseelsorge ein Netzwerk von hundert Stellen. Sie ist aus dem Festnetz und dem Mobilfunknetz rund um die Uhr unter den bundeseinheitlichen gebührenfreien Rufnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 sowie 116123 erreichbar. Per E-Mail und Chat kann sie über die Website www.telefonseelsorge.de angeschrieben werden.