Solidarität aus Deutschland mit Israel nach Eskalation in Nahost
Berlin, Hannover. Zahlreiche Politiker sowie kirchliche Vertreterinnen und Vertreter in Deutschland haben sich entsetzt über die kriegerische Eskalation des Nahost-Konflikts mit zahlreichen Toten und Verletzten geäußert. Sie verurteilten am Samstag die Angriffe auf Israel und bekundeten Solidarität mit dem Land.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier telefonierte laut Bundespräsidialamt mit seinem israelischen Amtskollegen Isaac Herzog. Dieser habe ihm „von dem schockierenden Ausmaß der Angriffe der Hamas an mehreren Orten seines Landes berichtet“. Israel müsse sich gegen „brutalen Terror verteidigen“. „Meine volle Solidarität gilt unseren angegriffenen israelischen Freunden“, versicherte Steinmeier.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich auf X, vormals Twitter, „zutiefst“ erschüttert. „Deutschland verurteilt diese Angriffe der Hamas und steht an Israels Seite“, versicherte er. Das Auswärtige Amt prangerte „die abscheuliche Gewalt der Hamas gegen Zivilistinnen und Zivilisten“ an. „Dieser Terror muss sofort gestoppt werden“, hieß es.
Auch die christlichen Kirchen solidarisierten sich mit Israel. „Ich verurteile die furchtbaren terroristischen Angriffe zutiefst“, teilte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in Israel, deren Land wir noch vor wenigen Tagen besucht haben“, versicherte die westfälische Präses.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, sprach auf X von einer „gefährlichen Eskalation“. Er bete für die Opfer und trauere um die Toten. Der Nahe Osten brauche „endlich einen echten Friedensprozess, der die Interessen von Israelis und Palästinensern berücksichtigt“, erklärte der DBK-Vorsitzende, der zugleich Limburger Bischof ist und fügte hinzu: „Dabei gibt es für uns keinerlei Zweifel am Existenzrecht Israels und eines palästinensischen Staates.“
Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Friedrich Kramer, sagte: „Die Bilder aus Israel mit dem massiven Angriff der Hamas sorgen für Entsetzen. Die Gewalt gegen Zivilisten und die unzähligen Opfer sind durch nichts zu rechtfertigen. Dieser terroristische Angriff durch die Hamas ist entschieden zu verurteilen“, hieß es weiter. Kramer unterstrich außerdem: „Mit Terror kann es keinen Frieden geben.“
Die Beauftragte für Kirche und Judentum der Landeskirche Hannovers, Ursula Rudnick, äußerte sich wie folgt: „Möge Gott seinem Volk Kraft geben und es mit Frieden segnen – so lautet ein Segenswunsch der jüdischen Liturgie. Möge Israels Bevölkerung durch Gott, seine Armee und alle Unterstützerinnen und Unterstützer gestärkt und geschützt werden. In Gedanken sind wir bei den Bedrohten, den Entführten und ihren Familien, den Ermordeten und ihren Angehörigen. Mögen die Geiseln befreit werden, die Verletzen geheilt und die Trauernden getröstet werden.“
Der lange schwelende Konflikt zwischen dem Staat Israel und der radikalislamischen Terrororganisation Hamas war am Samstag kriegerisch eskaliert. „Israel befindet sich im Krieg“, schrieb die israelische Botschaft in Berlin auf X. „Die Terrororganisation Hamas hat Israel heute Morgen angegriffen. Israel wird alles Notwendige tun, um sich und seine Bürgerinnen und Bürger zu verteidigen“, hieß es.
Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, teilte mit: „Die feigen und verbrecherischen Angriffe mit hunderten Raketen auf die israelische Zivilbevölkerung und das Eindringen einer großen Zahl von Terroristen in israelische Gemeinden und Kibbuzim sind auf das Schärfste zu verurteilen.“ Er billigte Israel das Recht zu, „diese Gefahr für das Leben von Israelis abzuwenden, indem die Terroristen festgenommen oder unschädlich gemacht werden“.
Das Internationale Auschwitz-Komitee verurteilte in einer Mitteilung den „unter Palästinensern immer wieder neu angefachten Antisemitismus“ und den „Vernichtungswillen gegenüber dem Staat Israel“. Deshalb müsse sich nicht nur die deutsche Regierung fragen lassen, warum die EU palästinensische Behörden „immer wieder durch massive Finanzhilfen unterstützt, obwohl sie für die Propagierung von antisemitischem Hass und Gewalt Mitverantwortung tragen“.
Vor diesem Hintergrund sprach sich die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), für die Überprüfung aller Hilfen an den palästinensischen Gaza-Streifen aus. Jegliche Verwendung für antiisraelische oder antisemitische Zwecke müsse vollständig ausgeschlossen sein.