Auferstehung – ein großes Wort. Ein großes Ereignis. Ostern haben wir das gefeiert – Jesus Christus ist aus dem Tod auferweckt worden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Mehr kann da doch gar nicht mehr kommen! Überwältigender kann es doch gar nicht mehr werden!
Aber: Es kann ja kleiner werden. Näher und dichter.
Kleiner: Indem die Auferstehung nicht ein Ereignis für die große Weltgeschichte ist, sondern für mein Leben.
Näher: Indem ich mich hineinziehen lasse in das Geschehen der Auferstehung.
Dichter: Indem ich diesen Jesus, der gekreuzigt wurde, der auferstanden ist, in mein Leben hereinlasse.
Unser Leben und unser Sein als Christinnen und Christen sind eine Existenz nach Ostern. Wir sind die, die dieser Sonntag die Quasimodogeniti nennt. Die leben, als wären wir gerade neu geboren worden. Als wären wir gerade neu ins Leben gekommen. Wiedererweckt ins Leben.
Als Zeichen dafür, dass der Ostermorgen uns gilt, sind wir getauft. Das Band zwischen der Auferstehung von Jesus und unserem Leben ist die Taufe.
Die Taufe ist kein magischer Akt, der die Erfahrung von Leid und Schmerz von uns fernhält. Getauft zu sein, heißt, sich im Glauben dieser Macht Gottes anzuvertrauen. Die Taufe lässt uns den Grund sehen, auf dem wir stehen. Auf den sich unser Leben gründet. Den Grund, der uns trägt, so dass uns auch Misslingen gelingt. Und kein Scheitern uns zerstört.
In der Taufe durchkreuzt Jesus das alles. Unser Leben bleibt auch nach der Taufe das gleiche. Aber die Wirklichkeit unseres Lebens ist neu. Denn wenn Jesus Christus alle Sünde aufhebt, allen Abstand und alles Abständigsein von Gott, ist der uns nahe. Hält er uns. In den Höhen und Tiefen des Lebens.
Wir sind getauft. Der Tod wird uns gegenüber nicht das letzte Wort haben. Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Und so wird er auch uns durch den Tod hindurch zu einem neuen Leben führen – in sein Reich.
Wir sind zu einer lebendigen Hoffnung geboren. Wir sind die, die diese Hoffnung weitersagen und weitergeben. Als Getaufte, die Patenkinder sind und selber Paten werden. Als Gemeindeglieder, denen ernst und wichtig ist, dass wir in eine Gemeinschaft hinein taufen.
Durch unser Lieben soll der Täufling das erste Zutrauen zur Güte Gottes gewinnen. Dass versprechen Eltern bei der Taufe ihres Kindes. Letztlich gilt das für alle Christen. Unser Wertschätzen, unser Lieben soll ein lebendiger Hinweis auf Gottes Lieben sein. Eine lebendige Hoffnung für dieses Leben und weit darüber hinaus.
Auch wenn das konkret nicht immer groß ist, ist es doch großartig. Klein, aber dicht und nahe.
Nachhaltig ist sie, die Auferstehung. Sie durchdringt den Tod. Und hoffentlich auch uns.
Amen.
Kolosser 2, 12-15