Jesus dreht die Ordnung um

Andacht zum Sonntag Judika
Wer groß sein will, soll nach Jesus nicht der Bestimmer sein.
Bild: Pexels / Pavel Danilyuk

Es ist ein bisschen wie Kindergarten. Zwei Jünger von Jesus rangeln darum, wer im Himmelreich denn zur Rechten und Linken von Jesus sitzen wird. Jesus verbittet sich das. Zum einen geht es um viel mehr, als die Jünger wissen. Zum anderen ist es gar nicht mit Jesus zu regeln.

Grundsätzlich wünscht sich Jesus, dass dieses Gerangel gar nicht stattfindet: "Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein."

Mit dieser Vorgabe dreht Jesus die Ordnung um, in der wir leben. Damals genauso wie heute. Wer groß sein will, soll nach Jesus eben nicht der Bestimmer sein. Daran habe ich eindrückliche Erinnerungen, wie wir uns als Kinder darum bemüht haben, der Bestimmer sein zu dürfen beim Spiel. Jetzt darf ich mal!

Und dann trennt Jesus diesen Wunsch von der Ewigkeit. Diese Bemühungen darum, der Erste zu sein, ist das Anliegen in dieser Welt. Für die Ewigkeit bestimmt das jemand anders.

Und darauf haben wir keinen Einfluss. Trotzdem können wir hier und jetzt schon anfangen, die Maßstäbe umzudrehen. Jesus selber hat es schon getan. Ein bisschen Himmelreich schon jetzt und hier.

"Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein."

Amen.

Der Text zur Andacht,
Markusevangelium 10, 35-45
Da gingen zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen zu ihm: Meister, wir wollen, dass du für uns tust, was wir dich bitten werden. Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich für euch tue? Sie sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Ja, das können wir. Jesus aber sprach zu ihnen:
Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde; zu sitzen aber zu meiner Rechten oder zu meiner Linken, das zu geben steht mir nicht zu, sondern das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist.
Und als das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes.
Da rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein.
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.
Jakob Kampermann