Kirchliche Umweltschützer rufen zum Schutz der Artenvielfalt auf

Ein Nistkasten in einem Baum
Bild: epd-bild/Jens Schulze
Eine Frau steht im Grünen.
Bild: epd-bild/Jens Schulze
Mona Gharib ist Referentin für Umwelt und Klimaschutz der Service Agentur der Landeskirche Hannovers.

Hannover. Zum internationalen Tag des Artenschutzes haben kirchliche Umweltschützer zum Schutz von Wildtieren und ihrer natürlichen Lebensräume aufgerufen. Dieser Tag wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Tier- und Pflanzenwelt zu schärfen und die Anstrengungen zum Schutz gefährdeter Arten zu unterstützen.

„Der Artenschutz ist entscheidend, um das Gleichgewicht in unseren Ökosystemen aufrechtzuerhalten und die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu sichern“, sagte die Referentin für Umwelt und Klimaschutz in der evangelischen Landeskirche Hannovers, Mona Gharib.

„Der Verlust von Arten hat weitreichende Folgen, nicht nur für die Natur, sondern auch für die menschliche Gesellschaft“, betonte die Umweltchemikerin: „Denn viele unserer Ressourcen und unser Wohlstand hängen von einer gesunden Umwelt ab.“ Gharib leitet in Deutschlands größter evangelischer Landeskirche das Projekt „Biodiversitäts-Check in Kirchengemeinden“ (BiCK). 

Jedes Jahr engagieren sich mehr Kirchengemeinden der Landeskirche Hannovers mit ihren kirchlichen Flächen oder Gebäuden, über das vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projekt BiCK, um Lebensstätten heimischer Wildtiere zu bewahren und neu zu schaffen. Dazu zählt insbesondere die Förderung nachhaltiger Praktiken, die den Lebensraum der Wildtiere schützen. Durch die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen konnten nicht nur wertvolle Lebensräume geschaffen oder erhalten werden, sondern auch das Bewusstsein für ökologische Themen in den Gemeinden gestärkt werden.

Bei dem Projekt engagieren sich zahlreiche Kirchengemeinden, um ihre Außenflächen und Gebäude so zu gestalten, dass heimische Wildtiere und Pflanzen dort leben und gedeihen können. So werden unter anderem heimische Hecken, Bäume oder Gehölze als Lebensraum und Nahrungsquelle für die Tierwelt gepflanzt und gepflegt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf nuss- und fruchttragenden Gehölzen. Gebäude sollen Lebensstätten für Fledermäuse, Mauersegler oder Schleiereulen werden oder bleiben. Kirchliche Grundstücke und Friedhöfe werden so zu Stätten biologischer Vielfalt.

Rund 100 sogenannte „Schöpfungsbotschafter“ hat Gharib seit 2021 bereits dafür ausgebildet. Bei dem Projekt arbeiten die evangelischen Landeskirchen Hannovers und Westfalens mit dem katholischen Erzbistum Köln zusammen. Das Bundesamt für Naturschutz stellt 3,5 Millionen Euro dafür bereit. Das Projekt zeige, dass kirchliche Flächen und Gebäude eine wichtige Rolle im Natur- und Artenschutz spielen könnten, sagte Gharib. Insgesamt gibt es bundesweit rund 23.000 evangelische und katholische Gemeinden sowie nach Schätzungen mehr als 16.000 Friedhöfe in kirchlicher Trägerschaft.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen/EMA