Fünf Kirchengemeinden in der Göttinger Innenstadt fusionieren

Eine Stadtansicht mit einer Kirche in der Mitte vor dramatischem Abendlicht

Göttingen. Die fünf Kirchengemeinden der Göttinger Innenstadt fusionieren. Aus den Gemeinden St. Albani, St. Jacobi, St. Johannis, St. Marien und Thomas entsteht zum 1. Januar 2026 eine Kirchengemeinde mit fünf Standorten und rund 9.000 Gemeindegliedern, teilte der Kirchenkreis Göttingen-Münden am Dienstag mit. Ein Kirchenvorstand werde die Gemeinde leiten. Hintergrund der Fusion sind rückläufige Mitgliederzahlen, Sparzwänge und teils nicht gut besuchte Gottesdienste.

„Die Gesellschaft ist in Bewegung, und die Kirche ist es ebenfalls“, sagte St.-Johannis-Pastorin Anna-Maria Klassen. „Alte Strukturen tragen nicht mehr und gewaltige Herausforderungen liegen vor uns. Innovation und Veränderung sind vonnöten. Deshalb stellen wir uns neu auf.“

Die Göttinger Innenstadtgemeinden arbeiten bereits seit Jahrzehnten in verschiedenen Bereichen zusammen. Es gibt etwa ein gemeinsames Kirchenmagazin, gemeindeübergreifende Gottesdienste, regelmäßige Treffen der Pastorinnen und Pastoren sowie gemeinsame Konfi- und Kinderchorarbeit.

Mit der Fusion sollen die bisherige Zusammenarbeit weiter ausgebaut, Kräfte gebündelt, Profile geschärft und Synergien realisiert werden, hieß es. Ein zentrales Stadtkirchenbüro werde für gute Erreichbarkeit sorgen. Die verschiedenen Kirchtürme sollen für Standorte mit erkennbaren Schwerpunkten stehen, wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Kultur, Kirchenmusik und Diakonie. Passend dazu seien unterschiedliche Gottesdienstformen und -zeiten geplant.

„Die neue Struktur soll dabei helfen, dass wir mitten in der Stadt Kirche mit Strahlkraft sind“, betonte St.-Albani-Pastor Martin Hauschild. „Wir wollen unterschiedliche Generationen und verschiedene Interessen ansprechen, vielfältige Gottesdienste feiern, professionelle und beteiligende Kirchenmusik ermöglichen und helfend für Menschen in seelischer und existenzieller Not da sein und gewachsene Beziehungen vor Ort pflegen.“ Auch in Zukunft werde es rund um die Innenstadt-Kirchtürme verlässliche kirchliche Arbeit und ansprechende Angebote geben.

epd Niedersachsen-Bremen