Besonderer Austausch bei christlich-jüdischem Gespräch

Zwei Personen, eine weiblich und eine männlich gelesene, sitzen nebeneinander, sich leicht zugewandt. Im Hintergrund junge weibliche Personen in weißen Gewändern.
Bild: Gunnar Müller

Hildesheim. Unter dem Titel „Perhaps it is always“ („Vielleicht ist es immer“) lud Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder am Dienstag, den 10. Dezember 2024, um 19 Uhr in die Michaeliskirche in Hildesheim zu einem besonderen Austausch mit dem Rabbiner Dr. Gábor Lengyel ein. 

„Gábor Lengyel ist ein wunderbarer Gesprächspartner in der Verständigung zwischen Juden und Christen. Seine außerordentliche Lebenserfahrung, seine Klugheit, sein Humor und Glaube blitzen durch, wenn es um die großen Fragen geht: nach Gott und Mensch, nach Religionen, Krieg und Frieden. Gábor ist unglaublich interessiert am Gespräch mit jungen Menschen“, so Ruck-Schröder.

Musikalisch wurde der Abend begleitet von der Mädchenkantorei am Hildesheimer Domunter der Leitung von Domkantor Michael Čulo mit musikalischer Untermalung von Kirchenmusikdirektorin Angelika Rau-Čulo am Flügel. Einige Stücke wurden auf Hebräisch vorgetragen. 

Die Sängerinnen brachten sich auch selbst in die Diskussion ein mit den Fragen und Themen, die sie als Jugendliche bewegen, sei es auf dem Schulhof, in sozialen Medien oder in Gesprächen mit Freunden.

Seit mehr als 70 Jahren ist der christlich-jüdische Dialog ein unverzichtbarer Bestandteil des interreligiösen Miteinanders. Mit Rabbiner Lengyel und Regionalbischöfin Ruck-Schröder standen an diesem Abend zwei Persönlichkeiten im Fokus, die sich seit vielen Jahren für Verständigung engagieren.

Im Anschluss an die Veranstaltung ergriffen Besucher*innen die Gelegenheit, eigene Fragen an Rabbiner Lengyel und an die Regionalbischöfin zu richten, und Viele blieben noch lange, um bei koscherem Gebäck, koscherem Wein und alkoholfreien Getränken miteinander über das Gehörte ins Gespräch zu kommen. 

Rabbiner Dr. Gábor Lengyel wurde 1941 in Budapest geboren und überlebte als Kind die Shoah im Ghetto von Budapest. Nach seiner Ausbildung in Israel und seiner militärischen Dienstzeit zog er nach Deutschland, wo er Ingenieurwissenschaften an der Technischen Universität in Braunschweig studierte und später als Ingenieur tätig war. Seit den 1970er-Jahren engagiert sich Dr. Lengyel im christlich-jüdischen Dialog. Lengyel ist u.a. Lehrbeauftragter der Leibniz-Universität in Hannover und Seniorrabbiner der Reformsynagoge Hamburg. Gábor Lengyel ist weit über Niedersachsen hinaus bekannt für sein kontinuierliches Engagement für interreligiöse Verständigung und Frieden.

„Perhaps it ist always“ ist ein Zitat aus der Komposition „Where the Light Begins“ von Jan Richardson (Text) und Susan LaBarr (Musik), das von der Mädchenkantorei am Gesprächsabend vorgetragen wird.

Eine weiblich und eine männlich gelesene Personen umarmen sich. Der rechte trägt eine Kippa.
Bild: Gunnar Müller
Unter dem Titel „Perhaps it is always“ („Vielleicht ist es immer“) lud Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder zu einem besonderen Austausch mit dem Rabbiner Dr. Gábor Lengyel ein.
Yorick Schulz-Wackerbarth