Das Projekt „BiCK“ (Biodiversitäts-Check in Kirchengemeinden) geht in die fünfte Runde. Mona Gharib, Umweltreferentin in der Service Agentur (ehemals Haus kirchlicher Dienste), hat „BiCK“ aufgebaut und begleitet. Im Interview erklärt sie, welche Erfolge es bisher hatte und was künftig passiert.
Frau Gharib, was haben Sie in bisher vier Jahren erreicht?
Mona Gharib: So viel: Wir haben 468 Maßnahmen in 57 Gemeinden umgesetzt, von der Bepflanzung von heimischen Bäumen und Hecken über das Anlegen von Naturteichen bis zu Dachbegrünungen. Wir haben 100 Schöpfungsbotschafterinnen und -botschafter ausgebildet, die als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fungieren und sich oft über ihren eigentlichen „BiCK“-Einsatz hinaus engagieren. Wir haben Menschen gefunden, die sich leidenschaftlich für die Umwelt einsetzen – übrigens auch viele, die vorher nichts mit Kirche zu tun hatten oder ausgetreten sind, die sich aber für das Projekt einsetzen. Wir haben Sozialräume gebildet, wo Menschen miteinander in Kontakt kommen, Verbände zusammenwirken – das ist ein riesiges Geschenk. Oft höre ich von Gemeinden, die einmal bei BiCK mitgemacht haben, dass sich mittlerweile eine Gartengruppe oder ähnliches gefunden hat, die sich weiter einsetzt. Aber als Institution Kirche hätten wir insgesamt noch so viel mehr Potenzial.
Aus vielen Gemeinden hören wir, dass die Arbeitslast groß ist, einige Kirchenvorstände sind am Rande der Belastungsgrenze. Warum sollten sich Gemeinden, die noch nicht teilgenommen haben, jetzt noch bewerben?
Gharib: Zum einen, weil unsere Umwelt die Grundlage unseres Lebens ist. Wir dürfen sie einfach nicht vernachlässigen, weil wir ohne sie nicht existieren können. Zum anderen muss das Engagement für Naturschutz kein „Arbeitspacken obendrauf“ sein – die Beschäftigung mit der Natur kann Geld und Zeit sparen! Einmal angelegt, reicht es zum Beispiel, Blühwiesen im Großen und Ganzen einfach „sein“ zu lassen, sie brauchen keine große Pflege. Es gibt eine Reihe von Dingen, die Arbeit sparen, der Umwelt und der Natur zu Gute kommen. Wer sich für die letzte Runde von „BiCK“ aus welchen Gründen auch immer aber nicht anmelden kann, kann gern auf uns als BiCK-Projektteam in der Service Agentur zukommen und wir beraten individuell und schauen, was vor Ort machbar ist.
Wenn BiCK endet: Welche anderen Möglichkeiten haben Gemeinden, sich Hilfe in Sachen Umweltschutz zu holen?
Gharib: Einen direkten Ersatz für BiCK gibt es nicht. 2025 ist die letzte Chance, für diese umfassende Beratung und Förderung. Ich rate allen, sich die Infos jetzt noch von der Website zu holen, Flyer runterzuladen und mit uns individuell Kontakt aufzunehmen, solange wir noch da sind. Ab 2026 wird es – Stand jetzt – vermehrt um Energiemanagement gehen, weniger um Artenschutz und biologische Vielfalt.