Pfarrverwalterin Simone Schad-Smith in Loccum zur Pastorin ordiniert

Menschen in Talaren vor einem Kirchaltar
Bild: Meret Köhne

Loccum. Am vergangenen Sonntag ordinierte Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr Pfarrverwalterin Simone Schad-Smith in der Loccumer Stiftskirche zur Pastorin für Loccum und Wiedensahl. Die Diplom-Sozialwissenschaftlerin hat ihre Ausbildung als Pfarrverwalterin 2023 bis 2024 in den Kirchengemeinden Wietzen, Binnen/Bühren im Kirchenkreis Nienburg absolviert.

„Das Warten hat ein Ende. Herzlichen Glückwunsch, liebe Gemeinden, Sie haben eine neue Pastorin!“ sagte Regionalbischöfin Bahr kurz nach der Segenszeremonie in der Klosterkirche Loccum. Die Gemeinde reagierte mit freudigen Pfiffen und erleichtertem Klatschen, denn die Vakanz dauerte nun schon anderthalb Jahre. Das Pastorenehepaar Corinna und Joachim Diestelkamp war im Sommer 2023 in den Ruhestand gegangen.

Begleitet wurde Simone Schad-Schmith von der ehemalige hannoversche Superintendentin Bärbel Wallrath-Peter, die ihr in ihrer ersten Gemeinde zum Vorbild wurde. Außerdem von Pastorin Melanie Logemann aus Wietzen, ihrer Ausbildungsgemeinde, von den Kirchenvorsteherinnen Insa Mayland-Quellhorst aus Loccum und Tanja Thiemann aus Wiedensahl, dem stellvertretenden Superintendenten des Kirchenkreises Stolzenau-Loccum Pastor Ingo Krause sowie dem amerikanischen Politikwissenschaftler Professor Paul Rundquist, mit dem sie an der Akademie zahlreiche USA-Tagungen durchgeführt hat.

Simone Schad-Smith ist 1973 in Göttingen geboren und studierte in Hannover Sozialwissenschaften. Zunächst arbeitete sie als Personalreferentin in einem Stahlunternehmen und an der Universität Hannover, bevor sie knapp 20 Jahre als Studienleiterin für Jugendbildung an der Evangelischen Akademie Loccum tätig war. Von 2022 bis 2023 leitete sie dort auch die Kinderakademie. Zusätzlich arbeitete sie als freiberufliche Beraterin und Organisationsentwicklerin für kommunale Verbände und Wirtschaftsunternehmen. Berufsbegleitend hatte sie die Fortbildung zur Prädikantin der Landeskirche Hannovers sowie das EKD-Fernstudium Feministische Theologie absolviert. 2023 begann sie die Ausbildung zur Pfarrverwalterin. Neben anderen Weiterbildungen hat Schad-Smith am Programm „Women for Public Leadership“ der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft teilgenommen sowie umfassende Qualifikationen in Verhandlungsführung, Projektmanagement und Teamentwicklung erworben.

„Ich bin durch die evangelische Jugend geprägt worden“, sagt Schad-Smith. Später hat sie selbst Ehrenämter in der kirchlichen Jugendarbeit übernommen. „Theologische Neugier“ motivierte sie zunächst zum Fernstudium und zu der Tätigkeit als Prädikantin, die sie rund sechs Jahre lang in der Kirchengemeinde Rehburg ausgeübt hat. „Weitere Erfahrungen habe ich in den Morgenandachten in der Akademie Loccum gemacht“, erzählt die angehende Pastorin. Die Entscheidung, aus der „langen theologischen Suchbewegung“ einen Beruf zu machen, fiel für Schad-Smith in der Coronazeit. Ihr Wunsch nach Gemeinschaft im Glauben und dem Kontakt mit Menschen verschiedener Altersgruppen sowie die Bereitschaft zu einem beruflichen Neuanfang hatten sich verstärkt und sie begann die Ausbildung zur Pfarrverwalterin.

Auf ihre zwei Gemeinden freut sich Schad-Smith sehr. „Hier gibt es außerordentlich engagierte Ehrenamtliche, eine starke Jugendarbeit und ein reges kirchliches Leben“, so die Pastorin. Wichtig ist ihr auch die Teamarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Kirchenkreis, ebenso wie der Kontakt zu den Vereinen oder anderen Glaubensgemeinschaften vor Ort. „Ich möchte dorthin gehen, wo die Menschen sind und auch Brücken zu denen bauen, die sich von Kirche nichts mehr erwarten“, sagt sie. Dabei sei eine „gut funktionierende kirchliche Arbeit mit Kindern“ wichtig. Auch für neue Gottesdienstformate ist Schad-Smith offen und freut sich, wenn sie dazu gemeinsam mit den kirchlich Engagierten in Loccum und Wiedensahl Ideen entwickeln kann.

Meret Köhne