Stotel. Die Diakonin Rieka Fuhrig-Heuwinkel aus der Region Südwest des Kirchenkreises Wesermünde ist am vergangenen Samstag in Stotel feierlich eingesegnet worden. „Das ist etwas sehr Wichtiges, denn es ist etwas Einmaliges. Die Einsegnung findet hier in Stotel im Bereich Ihrer ersten Stelle als Diakonin statt, aber sie gilt zeitlebens, wo und wie immer Sie als Diakonin tätig sein werden“, betonte Regionalbischof Dr. Hans Christian Brandy in seiner Predigt.
In der voll besetzten St. Margarethenkirche war deutlich zu spüren, wie wichtig dieser Tag nicht nur für die „Hauptperson“, sondern auch für ihre Frau, Familie, Freundinnen und Freunde und Begleiterinnen und Begleiter war – und für die Stoteler Gemeinde. Schließlich ist die 34-Jährige hier aufgewachsen. „Ja, ein großer Schritt ist das für Sie“, sagte Regionalbischof Brandy und ergänzte augenzwinkernd. Auch wenn man sagen muss: So richtig weit sind Sie ja nicht gekommen. Denn dies ist heute auch ein Heimspiel für Sie.“ Mit ihrer Einsegnung – sogar in ihrer Heimatgemeinde - geht für die Diakonin ein Traum in Erfüllung. „Auch meiner Familie bedeutet dies viel“, weiß sie.
In ihrer Jugend hat sie sich in der Evangelischen Jugend Wesermünde engagiert: im Kindergottesdienst und im Kinder-Camp in Stotel sowie bei der „Flotte“, der Konfirmanden-Segelfreizeit. Mehrere Jahre war sie zudem im Vorstand des Kirchenkreisjugendkonvents (KKJK). „Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Hier gab es Menschen, die mich gesehen und gefördert haben.“
Außerdem hat sie hier ihre Frau Cynthia Fuhrig kennengelernt. „Freun.de fürs Leben“ – so lautet das Motto der Evangelischen Jugend Wesermünde. „Auf mich trifft das voll zu“, sagt Rieka Fuhrig-Heuwinkel und lacht.
Nach dem Abitur absolvierte sie erst einmal eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, entschied sich im Anschluss aber für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Kirchenkreisjugenddienst in Beverstedt. Danach war klar: Sie möchte Soziale Arbeit studieren, was sie in Vechta und in Hannover – dort dann mit Religionspädagogik kombiniert – auch getan und abgeschlossen hat.
Stationen als Krippenleitung, in der Jugendpflege und in der Verwaltung eines Seniorenheimes folgten – „und dann habe ich diese Stellenausschreibung gesehen“, sagt Rieka Fuhrig-Heuwinkel strahlend: Elternzeitvertretung als Diakonin in der Region Südwest des Kirchenkreises Wesermünde, zu der Bramel, Bexhövede, Büttel, Loxstedt und Stotel gehören. Seit August ist sie in ihrem Büro im Loxstedter Gemeindehaus anzutreffen. Sie ist beim Konfirmandenunterricht dabei, bietet unter dem Motto „Q-Kuh“ Aktionen und Angebote für Kinder und Jugendliche an und ist Ansprechperson für alle Mitarbeitenden der Evangelischen Jugend aus der Region. „Aber natürlich fahre ich auch mit auf Flotte und bin bei Freizeiten wie dem Kinder-Camp mit an Bord.“
In ihrer Arbeit ist ihr wichtig, den jungen Menschen genau das mit auf den Weg zu geben, was sie in der Evangelischen Jugend erfahren durfte: „Du bist hier willkommen. Du kannst Dich ausprobieren und Fehler machen. Und fang ruhig mit kleinen Projekten an.“
Der Gottesdienst, an dem auch Superintendent Albrecht Preisler und der Gemeindepastor Thomas Casper mitwirkten, stand unter dem Wort, das sich Rieka Fuhrig-Heuwinkel für ihre Einsegnung gewünscht hatte: „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! All eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!“
Für die musikalische Gestaltung sorgte der Gospel-Chor „Joyful Voices“ – und das besonders gern: Schließlich ist Rieka Fuhrig-Heuwinkel seit dessen Gründung vor genau 20 Jahren Mitglied und hat selbst während ihres Studiums in Vechta und Hannover kaum eine Probe verpasst. Das hätte ihre große Schwester wahrscheinlich auch nicht akzeptiert: Svenja Heuwinkel leitet die „Joyful Voices“.
Nach dem Gottesdienst war Zeit, bei Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus ins Gespräch zu kommen – und diese Möglichkeit nutzten viele Menschen sehr gern. Wer Rieka Fuhrig-Heuwinkel in ihrem Arbeitsalltag einen Besuch abstatten möchte, findet sie in ihrem Büro im Loxstedter Gemeindehaus. Und beim Konfirmandenunterricht, beim Kindercamp, auf der „Flotte“…
Bild: Ute Schröder
Ute Schröder/Kirchenkreis Wesermünde