Grundschulkinder entdecken Orgel der Bromer Liebfrauenkirche

Mehrere Kinder sitzen in Kirchenbänken und schauen gebannt nach vorn.
Bild: Frauke Josuweit

Brome. Ohrenbetäubender Lärm in der Bromer Liebfrauenkirche an einem ganz gewöhnlichen Dienstagmorgen: 180 Grundschulkinder strömen ins Kirchenschiff. „Herzlich willkommen zu eurem eigenen Konzert, das ist nur für unsere Schule“, begrüßt Christin Görges, Leiterin der Bromer Grundschule, kurz darauf die Kinder. „Ihr seid hier in einer Kirche, das ist ein ganz besonderer Raum!“ Eingeladen hatte die Kirchengemeinde Brome-Tülau gemeinsam mit ihrer Kirchenmusikerin Sandra Nostheide zu diesem Konzert im Rahmen der Orgelentdeckertage.

Die Orgel spricht nicht mit Worten, sie spricht mit Tönen und mit Rhythmus erlebten die Kinder mit der Geschichte ‚Der verschwundene Zauberstab‘. Florian Wendepflug ist die Hauptperson, ein kleiner Zauberer, der dummerweise seinen Zauberstab verbaselt hat. „Gestern war er noch da“, versuchte sich Florian zu erinnern, wo er den Zauberstab liegen gelassen haben könnte. „Vielleicht in der Stadt? Da war ich gestern Abend…“. Florian macht sich auf den Weg, die Orgel begleitet mit unterschiedlichsten Klängen und Stimmungen seine Reise.

Im Wald ist’s düster, aber mit den richtigen Worten kann man einfache Dinge auch ohne Stab zaubern, hat Florian in der Schule gelernt. Wie dumm, dass er da nicht immer aufgepasst hat. So wird zwar der Räuber im Wald zum Hirsch verwandelt, als aber die Orgel Blitz und Donner erklingen lässt, fleht Florian: „Wolle, wolle, wantel, ich brauche einen Regenmantel.“ Vom Himmel fällt ein Paket. Darin: Eine Regenhose…na ja.

Auf dem Weg in die Stadt gilt es verlorene Zimmerschlüssel zu finden, einen alten traurigen Mann zu retten, Torte und Kakao zaubern, einen Fluss zu überqueren und schlussendlich eine gefangene Fee zu retten, die weiß, wo der Zauberstab zu finden ist.

Swing, Drehorgelfeeling wie auf dem Weihnachtsmarkt, Blitz und Donner, beschwingt fröhlicher Tanz, dröhnende Stadtgeräusche, zartes Vogelgezwitscher, bedrückte Traurigkeit und befreiendes Gelächter – all das kann die Orgel erzählen. Und nicht nur in der Liebfrauenkirche in Brome. „Zugabe!!!“, rufen am Ende 180 Grundschulkinder. „Wille, mille, mule, zurück in die Schule!“, zaubert Christin Görges. Wir wissen bereits: Ohne Zauberstab ist der Erfolg fraglich. „Oh nein!!!“, antworten ihr 180 Kinder.

Frauke Josuweit