Bischöfe würdigen ältestes Ökumenisches Zentrum in Niedersachsen

Ein Gebäude mit einem Kreuz unter blauem Himmel
Bild: kirchenfan/wikipedia.org

Lüneburg. Zum 50. Jubiläum des Ökumenischen Gemeindezentrums St. Stephanus in Lüneburg haben der evangelische Bischof Ralf Meister und der katholische Bischof Heiner Wilmer die Arbeit des ältesten Zentrums seiner Art in Niedersachsen gewürdigt. Die Bischöfe aus Hannover und Hildesheim informierten sich am Sonnabend bei einem Rundgang durch den Stadtteil Kaltenmoor über das Zentrum, das in dessen Mitte am Marktplatz liegt.

Das Lüneburger Zentrum zählt auch bundesweit zu den ältesten gemeinsamen Gemeindezentren von evangelischer und katholischer Kirche, die in einer Zeit des ökumenischen Aufbruchs entstanden. Es wurde am 21. September 1974 eingeweiht. Meister sagte anlässlich des Besuches, das Zentrum sei von Anfang von Menschen getragen worden, die dort ein konkretes ökumenisches Miteinander verwirklicht hätten. „Das ist bis heute deutlich spürbar.“

Bischof Wilmer sprach von einem Erfolgsmodell: „Vor fünfzig Jahren waren die Mütter und Väter des Ökumenischen Zentrums Vorreiter für das gemeinsame Handeln unserer beiden Konfessionen, weil sie die Zeichen der Zeit erkannt und die passenden Steine zueinander gefügt haben.“ Der gemeinsame Dienst für andere sei seit 50 Jahren das Erkennungszeichen von St. Stephanus, fügte Wilmer an. Das gelte auch in Zukunft.

Der Quartiersmanager von Kaltenmoor, Sven Dunker, führte die Bischöfe unter anderem zu einem Spielplatz. Dort hat er aktuell seine mobile Bank aufgebaut, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, wie er berichtete. Die Vielfalt des Stadtteiles haben nach Gemeindeangaben auch Gespräche mit Frauen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland sowie eines internationalen Frauentreffs deutlich gemacht.

Das Ökumenische Zentrum vereint heute nicht nur die evangelische und katholische Kirchengemeinde. Es wird auch von Gemeinden mit vietnamesischem, kroatischem und polnischem Hintergrund genutzt. Russisch-orthodoxe Christen kommen dort zusammen und eine russisch-deutsche evangelische Brüdergemeinde. Das Zentrum leistet zudem vielfältige soziale Arbeit.

Bei dem Treffen mit den Bischöfen, das mit einer ökumenischen Vesper abschloss, ging es laut der evangelischen Gemeindepastorin Annette Israel auch um die geplante Weiterentwicklung des Zentrums zu einem Stadtteilhaus. Ab dem kommenden Jahr werde dort unter anderem auch der Allgemeine Sozialdienst der Stadt präsent sein.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen