Osterholz-Scharmbeck. Am vergangenen Sonntag wurde Lotta Kohlmann in einem Diakoniegottesdienst in der St. Willehadi Kirche in Osterholz-Scharmbeck von Jutta Rühlemann, Superintendentin des Kirchenkreises, in das Amt einer Diakonin eingesegnet.
Lotta Kohlmann arbeitet seit einem Jahr als Kirchenkreissozialarbeiterin im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck. Die gebürtige Osterholz-Scharmbeckerin war nach einem Studium der Sozialen Arbeit und der Religionspädagogik schon einige Jahre als Sozialpädagogin in verschiedenen Einrichtungen in Bremen tätig. Mit ihrer Tätigkeit als Kirchenkreissozialarbeiterin wuchs der Wunsch, sich zur Diakonin einsegnen zu lassen. Zwei Wegbegleiterinnen aus der Evangelischen Jugend und dem Freundeskreis und ein Ehrenamtlicher der Schwaneweder Tafel haben Lotta Kohlmann bei der Einsegnung begleitet.
Im Diakoniegottesdiesnt in der St. Willehadi Kirche wurden zwei weitere Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werkes für ihren Dienst gesegnet: Esther Ohlerich aus der Suchtberatung und Verena von Wedel aus der Schuldnerberatung.
„Diakonie ist der Ort, an dem Menschen Zuhörende finden, wenn sie den Weg aus den Augen verlieren. Wenn sie Hilfe brauchen. Wenn sie in schwierigen Lebenssituationen nicht mehr weiterwissen, Hilfe und Orientierung brauchen. Durch unser Handeln geben wir Gottes Liebe in menschlicher Tat und Haltung Ausdruck Wir nehmen uns die Zeit“. Dieser Leitgedanke der Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes tauchte im Gottesdienst in der St.Willehadi-Kirche immer wieder auf. Sich Zeit nehmen für Klienten in der Schuldnerberatung - wie Verena von Wedel. Oder Zeit, die Esther Ohlerich Menschen mit Suchtproblemen widmet. Und Zeit in der Allgemeinen Sozialen Beratung, in der Lotta Kohlemann tätig ist.
Anschaulich schilderten die drei Frauen, mit welchen Sorgen, Nöten, Herausforderungen sie in ihrer Arbeit konfrontiert werden. Dazu gehöre es, Wege zu finden um sich in dem zurechtzufinden, was Behörden erwarten. „Selbst wir haben es nicht immer einfach, die Sprache von Ämtern zu verstehen“, sagt Lotta Kohlmann. „Und es gilt, über die Dinge zu reden, die oft selbst mit der Familie nicht besprochen werden können, wie etwa in der Suchtberatung. Dabei kommt es oft nur auf den ersten Schritt an. Und manche Lösung ist einfacher, als man denkt. Anderes dagegen fordert mehr heraus.“ Eine große Anzahl von Menschen – mehr als manche in der Öffentlichkeit glaubten – seien auf diese Hilfe angewiesen. Selbst wenn Diakonie nicht alle Probleme lösen könne: Sie bietet einen Ort der Aufmerksamkeit und des Zuhörens auch dort, wo Staat und Gesellschaft nur eingeschränkte Hilfe bieten könnten. Gerade die Vielfalt der Aufgaben mache die Arbeit der Diakonie vor Ort aus, so Kohlmann.
Im Diakonischen Werk in Osterholz-Scharmbeck bieten Mitarbeitende in 16 Fachangeboten ihre Unterstützung an: Von der Migrationsberatung über die Tafel, die Trauerarbeit bis hin zu Schwangerenberatung und Jugendhilfe.
Bild: Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck
Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck