Johannesburg. Mehr als 30 kirchenleitende Teilnehmende aus vier Kontinenten kommen auf Einladung des Evangelisch-lutherischen Missionswerks in Niedersachsen (ELM) vom 29. August bis 4. September in Johannesburg/Südafrika zusammen, um sich über die Zukunft der weltweiten lutherischen Kirchen auszutauschen, Visionen zu entwickeln und sich gegenseitig durch die unterschiedliche kulturelle Prägung ihres Glaubens zu bereichern.
Zu den Teilnehmenden zählen Bischöfe und Bischöfinnen aus aller Welt, aber auch Mitglieder in weiteren Leitungsfunktionen, zum Beispiel in der Frauen- und Jugendarbeit. Sie kommen aus Brasilien, Peru, Malawi, Äthiopien, Südafrika, Indien, Russland und Deutschland.
Ziel der Tagung ist ein „Austausch auf Augenhöhe“. Dazu gehören Diskussionen und Ideen, wie sich eine lebendige Kirche gestalten lässt sowie Vorträge von Expertinnen und Experten, zum Beispiel über das Verhältnis von Kirche zur LGBTQI+-Community. Weitere wichtige Fragen der Tagesordnung beschäftigen sich mit der weltweiten Zukunft der Kirche und neuen Lösungsansätzen. Während die Kirche dabei im Globalen Süden klar auf Wachstumskurs ist, schrumpft sie in Europa und sucht nach Wegen, Menschen mit der christlichen Botschaft zu erreichen. Was kann der Norden vom Globalen Süden lernen? Und welche globalen Herausforderungen und Gemeinsamkeiten gibt es? Wie kann Kirche außerdem glaubwürdig sein in Anbetracht der Fälle von sexualisierter Gewalt von Kirchenmitarbeitenden? Last but not least: Wie kann die kulturelle Vielfalt, die auf der Partnerkirchenkonsultation gelebt wird, auch weltweit Einzug finden in christliche Gemeinden?
„Unsere Reise in das ferne Südafrika ist motiviert von unserem Durst nach Einheit, der Suche nach Gemeinschaft, dem Eins-Sein, dem Zusammensein, um diese Gemeinschaft wieder zu erleben - um das Eins-Sein zu feiern“, fasst Dr. Emmanuel Kileo, Direktor des ELM, zusammen, was für ihn diese alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung ausmacht. „In meiner Heimat Tansania gibt es einen Satz, der diesen Wunsch gut beschreibt“, sagt er. „Umoja ni Nguvu. Das bedeutet so viel wie ‚Einheit ist Kraft, Isolation ist Niederlage‘“.
Auch Vertretungen aus den Trägerkirchen des Werks – der Landeskirchen Hannovers, Braunschweig und Schaumburg-Lippe – sind mitgereist. Sie sollen hier Gelegenheit bekommen, die Arbeit des ELM aus nächster Nähe zu begleiten und sich mit Menschen aus den Partnerkirchen auszutauschen.