Osnabrück. Die Diakoniestiftung Osnabrücker Land zeichnet am 5. September fünf Ehrenamts-Initiativen mit dem Doris-Janssen-Reschke-Preis aus. Die Projekte richten sich an Menschen, die sich einsam fühlen oder von Einsamkeit bedroht sind, wie der Sprengel Osnabrück am Donnerstag mitteilte. Sie teilen sich das Preisgeld von insgesamt 3.500 Euro. Der nach der ehemaligen Osnabrücker Regionalbischöfin benannte Preis werde in der Johannes-der-Täufer-Kirche in Hilter bei Osnabrück überreicht.
Den ersten Preis und jeweils 1.000 Euro erhalten das Frühstücksangebot der Kirchengemeinde St. Johannis in Bramsche und die Handarbeitsfrauen des Paul-Gerhardt-Heimes in Georgsmarienhütte. In Bramsche bereiteten sieben Frauen jeden Dienstag ein Frühstück für 40 bis 60 Gäste vor. Unter den überwiegend alleinstehenden, älteren Frauen seien mittlerweile Freundschaften entstanden. Die Mützen, Schals und Socken der Handarbeitsfrauen des Paul-Gerhard-Heimes seien für Waisenhäusern in Osteuropa bestimmt. Drei zweite Preise und je 500 Euro bekämen Ehrenamtliche, die in Pflegeeinrichtungen Andachten halten, mit den Bewohnern singen oder ihnen vorlesen.
Mit dem Preis würdigt die Diakoniestiftung den Angaben zufolge alle zwei Jahre nachahmenswerte diakonische Projekte in der Region. Er soll an die ehemalige Landessuperintendentin Doris Janssen-Reschke (1944-2008) erinnern. Sie habe eindeutige Positionen zugunsten der Schwachen in der Gesellschaft bezogen und sich dabei in Konflikten nicht vor deutlichen Worten gescheut. Janssen-Reschke leitete von 1998 bis 2007 den Kirchensprengel Osnabrück und war damit die erste Regionalbischöfin der hannoverschen Landeskirche. Zuvor war sie bereits eine der ersten Frauen in einem Pfarramt der Landeskirche gewesen. Sie galt als offen, direkt und kritisch. Janssen-Reschke starb 2008 nur ein Jahr nach ihrem Eintritt in den Ruhestand.
Bild: Diakoniestiftung Osnabrücker Land
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen