Isabell Hoppe in Jesteburg zur Pastorin ordiniert

Zwei Frauen in einem Talar stehen vor einer Backsteinmauer und lächeln
Bild: Gilbert Studios Jesteburg

„Singet dem Herrn ein neues Lied“. Mit diesem Aufruf aus den biblischen Psalmen ordinierte Regionalbischöfin Marianne Gorka (rechts) am 30. Juni Pastorin Isabell Hoppe (links) in der St. Martinskirche Jesteburg.

„Mit Isabell Hoppe bekommen Sie eine Pastorin hier in die Gemeinde, die etwas von Musik versteht. Sie, liebe Frau Hoppe, haben ein Gespür für die Musikalität der biblischen Texte und Schriften“, sagte Gorka in ihrer Predigt und spielte damit auf Hoppes Forschungsgebiet in der Analyse antiker Texte an, mit dem sie kürzlich promovierte.

Begleitet wurde die 35-Jährige Pastorin von ihrer Frau Carolin Hoppe, der gemeinsamen einjährigen Tochter, von den Kirschenvorstandsmitgliedern Matthias Lüschen und Stefan Palaschinski sowie von Weggefährtinnen und -gefährten – darunter Ihre beiden Mentorinnen und Mentoren Merle und Dennis Oswich, beide ebenfalls im Pastorendienst tätig.

„Der Psalm 96.1.spiegelt Vieles von meinem Verständnis von Glauben wider. Es ist uns nicht immer danach zu singen - das Leben kann schwer sein. Für mich liegt in dem Psalm viel Hoffnung drin: Im Bewusstsein, wie schwierig es sein kann, ist immer ein Neuanfang möglich. Getragen, gestärkt und getröstet von Gott lassen wir im Glauben niemanden zurück“, begründete Hoppe ihre Auswahl.

Die gebürtige Bremerin hatte bereits früh den Wunsch, Pastorin zu werden. In der Evangelischen Jugend erfuhr sie Kirche als einen Ort, „an dem Gemeinschaft spürbar war". Nach ihrem Abitur verbrachte sie ein Jahr als Freiwillige in der Gemeinschaft von Taizé. Ihr Studium führte sie nach Tübingen, Jerusalem und Berlin. Besonders Jerusalem, als spirituell vibrierender Ort, beeinflusste sie stark. Dort entwickelte sie ein Interesse an alten Textfragmenten, was sich später in ihrem Dissertationsthema im Fach "Altes Testament" wiederfand. Ihre Doktorarbeit soll im nächsten Jahr veröffentlicht werden.

Ihr Vikariat absolvierte sie in der St. Petri-Kirchengemeinde Kirchlinteln bei Verden. Während ihrer Elternzeit schloss sie ihr Vikariat in der Lutherkirchengemeinde Neu Wulmstorf ab. Isabell Hoppe wird für drei Jahre im Probedienst in Jesteburg tätig sein. Die Entscheidung über die Annahme als Pastorin liegt sowohl bei der Gemeinde als auch bei ihr selbst.

Die neue Pastorin freut sich auf ihre Arbeit in Jesteburg und ist dankbar für die vielfältigen Angebote der Gemeinde, wie etwa die Kinderkirche, verschiedene Kreise und den Besuchsdienst. Besonders wichtig ist ihr die Arbeit mit Jugendlichen, die Kirchenmusik und eine gute Vernetzung sowohl vor Ort als auch in der Nachbarschaft. Sie möchte Menschen in besonderen Momenten ihres Lebens begleiten, wie bei Hochzeiten oder Taufen. In der heutigen Zeit ist es für sie besonders wichtig, dass Kirchen sichere Räume für Menschen bieten.

„Sie sind gut ausgestattet für all das. Aus guter Jugendarbeit, die schon früh diesen Berufswunsch in Ihnen geweckt hat; aus hervorragender Ausbildung in einem lebhaften, interessanten Studium genauso wie von beispielgebenden und ermutigenden ‚Role-Models‘, resümierte Regionalbischöfin Marianne Gorka in ihrer Predigt.

Seit Anfang 2023 ist auch ihre Frau Caroline Hoppe als Probedienstlerin in der Martin-Luther-Kirchengemeinde Holm-Seppensen tätig, wo die kleine Familie lebt. Sie haben bewusst entschieden, keine Pfarrstelle zu teilen, um an verschiedenen Orten tätig zu sein und sich gegenseitig bei der Gestaltung von Taufen und Trauungen zu unterstützen.

In ihrer Freizeit widmet sich Isabell Hoppe vor allem ihrer kleinen Tochter. Wenn sie Zeit hat, fährt sie gerne Fahrrad, trifft Freunde und liest oder singt.

Anne-Katrin Schwanitz