Christlich-jüdischer Dialog: Auszeichnung für Rabbinerin Offenberg

Logo des Vereins „Begegnung – Christen und Juden Niedersachsen“

Hameln. Für ihren Einsatz im jüdisch-christlichen Dialog wird die Hamelner Rabbinerin Ulrike Offenberg (58) mit dem „Blickwechselpreis 2024“ ausgezeichnet. Der Verein „Begegnung - Christen und Juden. Niedersachsen“ ehre sie für ihr innovatives, vielfältiges und langjähriges Engagement, teilte der Vereinsvorsitzende Jens Wening am Mittwoch in Hannover mit. Der Preis in Form eines Granatapfels, der von einem Goldschmied gestaltet wurde, wird ihr am 28. Juni um 16 Uhr in der Liberalen Synagoge in Hameln übergeben. Die Laudatio hält der frühere Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher.

Die gebürtige Berlinerin Offenberg arbeitet als Historikerin und Rabbinerin. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit der Geschichte der jüdischen Gemeinden in der DDR. 2015 schloss sie das Masterstudium „Jüdische Geschichte, Religion, Kultur“ an der Universität Potsdam ab. Ihr Rabbinatsstudium, das sie am Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam begonnen hatte, setzte sie 2013 bis 2016 an der „Conservative Yeshiva“ und dem Hebrew Union College in Jerusalem fort.

Zudem absolvierte Offenberg ein Zusatzstudium in „Bibliotherapia Talmudit“, einer Methode seelsorgerlicher und gruppendynamischer Arbeit mithilfe von jüdischen Texten. 2016 wurde sie in Jerusalem zur Rabbinerin ordiniert.

Der Verein „Christen und Juden“ wurde 1982 gegründet. Sein Ziel ist es nach eigenen Angaben, insbesondere Menschen in den Kirchen Kenntnisse über das Judentum und über eine erneuerte Theologie zu vermitteln. Zudem will er allen Formen des Antisemitismus entgegentreten. Der Verein fördert Projekte, die der Versöhnung von Juden, Christen und Muslimen dienen. Seit 2007 vergibt er den „Blickwechselpreis“.

epd Niedersachsen-Bremen