Hameln. Die Hamelner Rabbinerin Ulrike Offenberg ist am Freitag für ihren Einsatz im jüdisch-christlichen Dialog mit dem „Blickwechselpreis 2024“ geehrt worden. Offenberg habe „von Jugend an den Blickwechsel riskiert“ und dabei Grenzen zwischen Traditionen überschritten, sagte der frühere Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher, bei einer Feierstunde in der Synagoge der liberalen jüdischen Gemeinde in Hameln. Dabei habe sie durch ihr Handeln anderen Menschen neue Perspektiven eröffnet.
Der Preis hat die Form eines Granatapfels und wurde von einem Goldschmied gestaltet. Die Auszeichnung stehe für das innovative, vielfältige und langjährige Engagement Offenbergs, betonte der Vorsitzende des Vereins „Begegnung - Christen und Juden. Niedersachsen“, Jens Wening. Der Verein verleiht den undotierten „Blickwechselpreis“ seit 2007.
Die gebürtige Berlinerin Offenberg arbeitet als Historikerin und Rabbinerin. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit der Geschichte der jüdischen Gemeinden in der DDR. 2015 schloss sie das Masterstudium „Jüdische Geschichte, Religion, Kultur“ an der Universität Potsdam ab. Ihr Rabbinatsstudium, das sie am Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam begonnen hatte, setzte sie ab 2013 an der „Conservative Yeshiva“ und dem Hebrew Union College in Jerusalem fort. Dort wurde sie 2016 zur Rabbinerin ordiniert.
Der Verein „Christen und Juden“ wurde 1982 gegründet. Sein Ziel ist es nach eigenen Angaben, insbesondere Menschen in den Kirchen Kenntnisse über das Judentum und über eine erneuerte Theologie zu vermitteln. Zudem will er allen Formen des Antisemitismus entgegentreten. Der Verein fördert Projekte, die der Versöhnung von Juden, Christen und Muslimen dienen.
Bild: Werner Kamsker
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen