Hannover. Ein breites Bündnis gesellschaftlicher Organisationen will am Sonnabend (20. Januar) in Hannover gegen einen erstarkenden Rechtspopulismus demonstrieren. Das Motto lautet „Hannover zeigt Haltung gegen Rechts und für die Demokratie“, wie die Initiatoren am Dienstag mitteilten. Nach Angaben der Polizei werden zu der Kundgebung zwischen 14 und 16 Uhr auf dem Opernplatz rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Angemeldet wurde die Kundgebung vom Freundeskreis Hannover.
Als Rednerinnen und Redner sind unter anderem die Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Altbundespräsident Christian Wulff vorgesehen. Auch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne), der evangelische Landesbischof Ralf Meister und die hannoversche Regionalbischöfin Petra Bahr wollen sich bei der Kundgebung äußern. „Es ist Zeit, die Demokratie zu verteidigen“, erklärten die Initiatoren. „Wir stellen uns entschieden gegen einen Rechtsruck.“
Nach Bekanntwerden eines Treffens rechtsgerichteter Aktivisten in Potsdam mit AfD-Politikern hatten am vergangenen Wochenende in mehreren Städten, darunter Berlin und Potsdam, bereits Tausende Menschen gegen den Rechtspopulismus demonstriert. In der vergangenen Woche hatte das Medienhaus Correctiv Rechercheergebnisse zu dem Treffen in einer Potsdamer Villa im vergangenen November veröffentlicht, bei dem auch Pläne zur Vertreibung von Migranten diskutiert worden sein sollen. An dem Treffen hätten Rechtsextreme, einzelne AfD-Funktionäre sowie Mitglieder der CDU und der erzkonservativen Werteunion teilgenommen.
Hinter dem Demonstrationsaufruf für Hannover stehen Gewerkschaften, Kirchen und Sportvereine sowie Organisationen aus Parteien und Hochschulen. In Bremen ist für Sonntag (21. Januar) eine Demonstration des Bündnisses „Laut gegen Rechts“ auf dem Marktplatz angekündigt.