Adventszeit. Dritter Advent. In diesem Jahr sind Heiligabend und Weihnachten schon so schnell erreicht. Im Lebendigen Adventskalender unserer Kirchengemeinde begegnete mir dieser Impuls mit der Frage: Wie hältst Du es mit Weihnachten? Wo geht Dir wohl ein Licht auf, wenn Du die Weihnachtsgeschichte hörst? Welcher Weihnachts-Typ bist Du?
Ina ist vier und schon ziemlich groß. Sie liebt Weihnachten, denn dann darf sie so viele Dinge, die sie sonst nicht darf und die es sonst nicht gibt. Karussell fahren, jeden Tag Süßigkeiten essen und sie freut sich so auf die Geschenke. Und da jetzt ein Wichtel eingezogen ist, der darauf achtet, ob sie brav ist, bemüht sie sich auch immer brav zu sein, damit sie auch Geschenke vom Weihnachtsmann bekommt. Ina freut sich schon so sehr.
Frau Dr. Sonja Rotenburg ist 52 und arbeitet jetzt schon seit 17 Jahren als Oberärztin im städtischen Krankenhaus. Auf Station ist Weihnachten immer eine stressige Zeit und im Privatleben auch. Dennoch freut sie sich immer auf die Adventszeit. Denn seit langer Zeit trifft sie sich immer mit Freundinnen, um Kekse zu backen. Das ist eine alte Tradition im Freundeskreis. Wenn sie Zeit findet, geht sie manchmal auch allein auf den Weihnachtsmarkt, um am Kinderkarussell in die leuchtenden Augen der Kinder zu blicken, die ganz selbstvergessen ihre Runden drehen. Frau Dr. Rotenburg liebt das sehr, auch wenn sie selbst nie Kinder bekommen hat.
Herr Schmidt ist kürzlich 62 geworden und freut sich auf den Ruhestand. Er hat lange als Dachdecker geschuftet und macht jetzt eigentlich nur noch die langweilige Büroarbeit. In der Adventszeit passt ihm das aber eigentlich ganz gut, da er da so viele Termine mit seinem Gesangsverein hat. Über das Jahr wird auch gesungen – ganz klar. Aber die Weihnachtslieder lösen bei ihm doch immer noch ein ganz besonders warmes Gefühl aus. Und dieses Gefühl findet er auch in den Augen der Zuhörer immer wieder, da wird es Herrn Schmidt jedes Mal warm ums Herz.
Finn ist 15 und Skater. Er findet Weihnachten total überflüssig. Seiner Meinung nach hat Weihnachten nur mit Konsum zu tun. Alle stürzen sich nur noch im Internet und in den Geschäften auf mehr oder weniger überflüssige Geschenke, die dann in noch überflüssigerem Geschenkpapier verpackt werden. Vom Stromverbrauch der blöden Lichterketten mal ganz zu schweigen. Na gut, wenn es schneit, ist es schon ganz schön und eine neue Playstation würde Finn wohl auch nicht zurückgeben.
Frau Helenburg ist nun schon 75 und manchmal kann sie gar nicht begreifen, wie schnell die Zeit verflogen ist. Die Kinder sind lange schon aus dem Haus, aber die Enkel schauen oft vorbei und helfen kräftig mit. Frau Helenburg plant schon seit Wochen das Weihnachtsmenü. Dieses Jahr soll es ganz besonders lecker werden. Es soll Gans geben oder Rouladen, oder beides mit Kroketten, selbstgemacht. Für Jule noch was Vegetarisches und für Dieter ohne Gluten. Wenn es Weihnachten dann allen schmeckt, ist das für Frau Helenburg das Allerschönste.
Nicole Bärlich ist 38, verheiratet, zwei Kinder, das dritte unterwegs, arbeitet als Landschaftsgärtnerin, wenn sie nicht gerade ihre Familie managt. Seit Wochen ist sie gestresst: mit den Laternenumzügen beginnt es, dann Adventskalender, Geschenk planen, auch die fürs Wichteln in der Schule, Weihnachtsfeiern, Kekse backen, für den „Lebendigen Adventskalender“ Glühwein kaufen, ins Weihnachtsmärchen, auch noch die Eltern einbinden, 24 Stunden und 24 Tage sind nicht genug. Und trotzdem freut sie sich jedes Jahr über geschmückte Häuser, verzauberte Kinder und Lichter in den Fenstern.
Joshua Schneider ist 24 und studiert Chemie im sechsten Semester. Im Moment steht er viel im Labor. Die Adventszeit ist bei Joshua wenig feierlich. Aber er findet es trotzdem super. Das Treffen mit Freunden am Glühweinstand, mit der Freundin gemütlich durch die erleuchtete Innenstadt spazieren und Glögg schlürfen, alte Kumpels aus der Schulzeit treffen und die selbstgebrauten Biere ausprobieren. Und wenn man dann zu Heiligabend nach Hause fährt, ist fast alles wie früher. Da fühlt man sich wieder wie vier, fantastisch. Und im Januar kann man ja mal auf Alkohol verzichten.
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Ina hat schon gehört, dass Weihnachten wegen der Geburt eines kleinen Kindes gefeiert wird. Nicht wegen eines Erwachsenen, sondern wegen eines Babys. Das … beeindruckt sie sehr und freut sie mehr als alle Geschenke. Das bringt für sie ein Licht in die Welt.
Frau Dr. Rotenburg muss gerade heute im Krankenhaus daran denken, wie schwierig es für Maria und Josef war, einen Platz für ihre Geburt zu finden. Dass es dann doch einen Platz für sie gab, das erhellt Frau Rotenburg die Welt.
Herr Schmidt denkt in dieser Zeit oft an die himmlischen Heerscharen, die den Menschen am Himmel erschienen und den Frieden durch die Geburt Jesu verkündeten. Wenn er singt, hofft er auch ein klein wenig Frieden in das Leben der Zuhörer zu bringen, ein bisschen Frieden und Licht in die Welt zu bringen.
Finn, kein Weihnachtsfan, aber dass durch das Leben Jesu Christi eine Revolution ihren Anfang fand, die sich so weit ausgebreitet hat, muss er neidlos anerkennen. Und irgendwie ist dieser Jesus auch ein Rebell gewesen – und da geht auch Finn ein Licht auf.
Frau Helenburg muss manchmal an die Tiere im Stall denken und dass neben den Menschen auch die Tiere von der Geburt Christi berührt wurden. Vielleicht gibt’s dieses Jahr auch mal ein vegetarisches Weihnachtsessen. Ein Lichtblick nicht nur für Frau Helenburg, sondern auch für die Tiere.
Nicole Bärlich war im Krippenspiel ganz früher immer eine Hirtin und auch heute findet sie es ganz wundervoll, dass der Verkündigungsengel nicht im Palast erschienen ist, sondern zu den Hirten kam, die Nachtschicht auf dem Felde hatten. Das Licht, dass der Engel zu den Hirten brachte, leuchtet so auch für Nicole.
Joshua denkt an die drei Weisen, die drei Gelehrten aus dem Morgenland. Ihn berührt, dass diese Wissenschaftler Geschenke zu einem Baby brachten, was ja eigentlich eine totale irrationale Handlung zu sein scheint. Das bringt für ihn Licht ins Dunkel.
Welcher Typ bist Du, sind Sie? Welcher Teil der Weihnachtsgeschichte bringt Dir ein Licht in Deine Welt?
Jesaja 40,3.10