In dieser Woche begann die Adventszeit doch so richtig. Zumindest für meine Kinder und – wie ich denke – auch für viele andere. Denn am Donnerstag konnten die Kinder das erste Türchen an ihrem Adventskalender öffnen.
Denn das gehört zur Adventszeit ja dazu. Wie so viele andere Dinge…
Jetzt ist eine besondere Zeit: Advent, Weihnachten.
Gerade die guten Dinge wie Lebkuchen, Stollen, Glühwein, Punsch genieße ich nur zu gern.
Und ein Gebäck reizt mich dabei immer am meisten:
Der Dominostein.
Dieser kleiner Würfel. Mit Schokolade umhüllt.
Der Dominostein! Das ist mein Favorit unter all dem Weihnachtsgebäck.
Und er gehört dabei auch zu den Dingen, die mir deshalb wichtig sind, weil sie mir immer wieder neu predigen, mich zum Nachdenken anregen…
Der Dominostein – er wirkt doch auf den ersten Blick unscheinbar und klein. Einfach ein mit Schokolade ummantelter Würfel.
Beißt man dann aber hinein, dann offenbart er sein wahres Wesen.
Drei Schichten verbergen sich unter dem Schokoladenmantel in seinem Inneren: Lebkuchen, Gelee und Marzipan.
Ein richtiger kleiner Kraftprotz ist diese Süßigkeit, die man in den Zeiten des Krieges auch „Notpraline“ genannt hat.
Zwei Dominosteine decken übrigens 5 Prozent des täglichen Energiebedarfs ab, denn ein Dominostein enthält etwa 50 kcal Energie.
Isst man eine ganze Packung, dann braucht man zumindest energietechnisch gesehen an diesem Tag nicht mehr viel anderes zu essen. Darum ist für mich diese Adventszeit immer auch eine gewichtstechnisch herausfordernde Zeit.
Ein kleiner Kraftprotz ist der Dominostein also, der so unscheinbar daherkommt. Auf den ersten Blick jedenfalls.
Wie passend für die vorweihnachtliche Zeit und den Sinn und die Bedeutung von Weihnachten, der Weihnacht: „unscheinbar“. Unscheinbar, kaum spürbar, ist Gott doch bei uns.
Kommt er zu uns.
Daran denken wir in der Adventszeit und bereiten uns darauf vor.
Und ganz besonders bedenken und feiern wir dies an Weihnachten.
Unscheinbar und doch voller Kraft ist diese Botschaft, diese Geschichte Gottes. In 2000 Jahren hat sie sich als kraftvoll erwiesen, und Millionen von Christinnen und Christen auf der ganzen Welt haben dies erfahren.
Oft unscheinbar, doch voller Kraft, so erfahre auch ich Gottes Nähe in meinem Leben.
„Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch!“ So heißt es in der Bibel.
Oft verborgen und im eigenen Leben kaum zu spüren, ist sie dennoch da, die Nähe Gottes.
Selbst wenn sie gerade nicht spürbar ist oder noch so unscheinbar daher kommt – wie ein Dominostein – sie hat eine atemberaubende Kraft, für mein Leben und für Ihr Leben.
Gerade in diesem Jahr wird mir das wieder wichtig:
Zu schauen, was mir und meiner Seele guttut.
Wie kann ich Gottes Nähe spüren?
Wie kann ich Kraft tanken?
Manchmal reicht da schon eine kleine Menge, wie ein kleiner Dominostein; wie eine kurze Adventsandacht – und ich habe wieder Kraft.
Gott ist bei uns.
Er gibt mir Kraft und Energie. Und auch vielen anderen.
Dies zeigt uns Weihnachten, und darauf besinnen wir uns im Advent – und vielleicht auch beim nächsten Bissen in einen Dominostein.
Denn wie die Umstände auch sind.
Der Dominostein schmeckt.
Und Gottes Kraft wirkt.
Amen.
Lukas 17,20–21