Bischofsbericht – Teil 3

Eine männlich zu lesende Person an einem Redepult.
Bild: Jens Schulze

Zukunft der Demokratie

Mit Sorge blickte Ralf Meister in seinem Bischofsbericht auf aktuelle Entwicklungen im öffentlichen Diskurs um die Zukunft der Demokratie. „Unser Gemeinwesen beruht auf gemeinsamen Erzählungen. So auch die Erzählung der Demokratie. Sie ist die grundlegende Narration in unserem Land und ordnet das staatliche und gesellschaftliche Leben. Vor allem aber erzählt sie eine Geschichte über die Zukunft.“

Gerade ihre „Zukunftskraft“ verliere diese große Erzählung aber aktuell. Es gehe den Menschen, so Meister, objektiv nicht so schlecht, aber es fehle ihnen der Glaube an die Zukunft. Es sei vielerorts eine „Bach-runter-Stimmung“ festzustellen.

Populisten schürten in den politischen Debatten die Angst vor der Zukunft. Aber die moderne Demokratie lebe davon, dass „sie eine positive Zukunft in Aussicht stellen konnte. Wird dieses Versprechen als unglaubwürdig empfunden, wendet sich die Skepsis zuerst gegen ihre Repräsentantinnen und Repräsentanten, später aber gegen die Demokratie selbst und gegen viele ihrer angelagerten Visionen.“

Meister verwies in diesem Zusammenhang auf die Verfassung der hannoverschen Landeskirche. Darin sei ausdrücklich die Mitverantwortung von Christinnen und Christen für das demokratische Gemeinwesen festgeschrieben. „Das heißt nichts anderes, als dass wir aktive Miterzählende einer freien, demokratischen Gesellschaft sein müssen. Ja, dass wir Räume öffnen für die Entfaltung demokratischer Grundprinzipien.“ Die biblischen Erzählungen seien maßgeblich von der Verheißung geprägt und somit erzählten sie von der Zukunft, die lebensdienstlich sei.

Lesen Sie hier weiter in Teil 4.

EMA