Fehrs und Bätzing beten für Opfer in Magdeburg

Eine Kerze brennt in einem Glas, das auf einer Fensterbank steht. Draußen ist es dunkel.
Bild: Jens Schulze

Magdeburg/Hannover. Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt mit zwei Toten haben die beiden großen Kirchen ihre Anteilnahme ausgedrückt. „Der menschenverachtende Anschlag von Magdeburg macht uns fassungslos“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, und des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Samstag. „Unsere Gedanken und Gebete sind in diesen Stunden in Magdeburg.“

Das Entsetzen, die Trauer und die Anteilnahme empfänden derzeit viele Menschen in ganz Deutschland und weltweit. Man trauere mit den Angehörigen der Opfer des furchtbaren Angriffs und bete für die Verletzten und die Verstorbenen sowie für deren Angehörige, die um ihre Liebsten bangten, hieß es weiter. „So viele unschuldige Menschen sind dieser sinnlosen Gewalt unmittelbar vor dem Weihnachtsfest zum Opfer gefallen.“ Fehrs und Bätzing sprachen den Einsatzkräften und Notfallseelsorgern ihren Dank aus.

Ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien soll am Freitagabend gezielt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast sein. Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) starben dabei mindestens fünf Menschen, darunter ein Kleinkind. Mindestens 200 weitere Menschen sollen verletzt worden sein, viele von ihnen schwer. Am Samstag wurden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Magdeburg erwartet.

Der katholische Bischof des Bistums Osnabrück, Dominicus Meier, hat nach dem Anschlag zum Gebet „um den Frieden in den Herzen der Menschen und in der Welt“ aufgerufen. „In wenigen Minuten wurde die Freude feiernder Menschen in Trauer verwandelt. Eine furchtbare Gewalttat und verabscheuungswürdig“, sagte er am Sonnabend. Sein Mitgefühl gelte den Angehörigen der Toten. Den Verletzten wünsche er eine baldige Genesung und für die nächsten Tage Menschen, die ihnen helfend zur Seite stehen.

Auch der Bischof des Bistums Hildesheim, Heiner Wilmer, sprach von einer „furchtbaren Gewalttat“ und drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Der Anschlag auf friedliche Menschen so kurz vor Heiligabend sei „ein Angriff auf unsere freie Gesellschaft, der durch nichts zu rechtfertigen ist“.

Die Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Kerstin Gäfgen-Track, sagte: „Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit so vielen Toten und Verletzten erschüttert und entsetzt uns zutiefst. Wir sind sehr traurig. Mit unseren Gedanken sind wir bei den Verstorbenen, Verletzten und allen, die von dieser furchtbaren Tat betroffen sind, insbesondere ihren Angehörigen und Freunden. Wir beten für sie.“ Gäfgen-Track dankte allen Einsatzkräften, Ärzten, Pflegern, Notfallseelsorgern und allen anderen, die versuchen, Leben zu retten und Leid zu mindern. „Tief verbunden sind wir mit allen, die weiter darum ringen, dass Hass und Gewalt nicht weiterwachsen und die Solidarität in unserer Gesellschaft gestärkt wird.“

epd / EMA