Drakenburg. Die Orgel des Monats Dezember kommt aus Niedersachsen, genauer aus der Kirchengemeinde Drakenburg bei Nienburg. „Die Königin der Musikinstrumente“ steht in der St. Johannis-der-Täufer-Kirche und wurde von dem königlichen Hoforgelbauer Ernst Wilhelm Meyer (1779 bis 1868) gefertigt.
Ihre Pfeifen stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert und gehören damit zu den ältesten Orgelpfeifen in Niedersachsen. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung Orgelklang fördert die anstehende Sanierung ihrer „Orgel des Monats Dezember 2024“ mit 3.000 Euro.
Meyers Meisterwerkstatt im Königreich Hannover, die er später gemeinsam mit seinen beiden Söhnen führte, produzierte mehr als 100 Orgeln. So gut war der Ruf seiner Instrumente, dass sie in der Blütezeit der Werkstatt sogar ins Ausland geliefert wurden. Die Orgel in Drakenburg entstand im Jahr 1843. Meyer verwendete dabei einen Teil des Pfeifenwerks der Vorgängerorgel. „Schön und wertvoll“ nennt Pastor Dietmar Hallwaß das Instrument mit seinem schlichten, klassizistischen Prospekt.
Zugesetzt haben der Orgel insbesondere Schimmel und Bleikorrosion, Pfeifen und Windladen müssen umfassend gereinigt werden müssen. Außerdem ist die Windanlage umzubauen, die historische Balganlage soll restauriert, der Spieltisch im Stile Meyers rekonstruiert werden. Insgesamt wird dieses Vorhaben rund 150.000 Euro kosten.
Der bevorstehenden Sanierung hat man in Drakenburg mehrfach das „Freiwillige Kirchgeld“ gewidmet, einen Beitrag, um den die Gemeinde einmal pro Jahr bittet. „Die Spendenbereitschaft bei diesem Zweck war immer besonders hoch“, sagt Dietmar Hallwaß. Auch großzügige Einzelspenden seien in die Sanierungskasse geflossen. Die Finanzierung steht, die Elektrik ist überholt, alle erforderlichen Genehmigungen liegen vor. Was fehlt, ist ein Orgelbauer mit Zeit. Der Pastor fürchtet: „Wir sind vermutlich erst 2026 an der Reihe.“
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 17 Projekte in einem Gesamtumfang von 60.000 Euro (bzw. 70.600 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 281 Förderzusagen mehr als 1,5 Millionen Euro gegeben (bzw. fast 2,3 Millionen Euro inkl. Projektspenden). Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de