Viele VW-Mitarbeitende haben Existenzängste

Eine männlich gelesen Person schraubt Autoteile.
Bild: Volkswagen AG
Eine männlich gelesene Person im Anzug.
Bild: privat
Industrie-Seelsorger Dirk Wagner

Wolfsburg/Osnabrück. Nach Ansicht des Industrie-Seelsorgers Dirk Wagner ist eine mögliche Werkschließung von Volkswagen-Standorten sehr belastend für die Mitarbeitenden. „Je nach persönlicher Lebensphase kann eine Entlassung als besonders ernst empfunden werden und Existenzängste hervorrufen“, sagte der evangelische Pastor des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen am Montag. Dass die Situation bei VW kritisch sei, stehe schon seit Monaten und Jahren im Raum. Wagner steht VW-Mitarbeitenden in Gesprächen zur Seite.

Nach Angaben des Betriebsrats von Volkswagen plant der Autokonzern, drei Werke in Deutschland zu schließen und Zehntausende Arbeitsplätze zu streichen. Als besonders gefährdet gilt der Standort Osnabrück.

Ein Jobverlust sei besonders hart für junge Familien, die gerade ein Haus gekauft und Schulden gemacht hätten und mit einem regelmäßigen Einkommen rechneten, sagte Wagner. „Da bekommt man natürlich eine Krise. Das ist mit extremen Ängsten verbunden.“ Ältere Werksarbeiter, die schon einiges mitgemacht hätten, seien nach seiner Wahrnehmung häufig gelassener. Manche gingen in den vorzeitigen Ruhestand, andere begegneten der Situation „mit Galgenhumor“.

Bei seinen Gesprächen versuche er, den Menschen den Rücken zu stärken. Die Mitarbeitenden könnten über ihre Sorgen sprechen und Frust loswerden. Er höre den Menschen zu und nehme sich Zeit für eine Lebensberatung, berichtete der Seelsorger. „Wir sprechen darüber: Wie kann ich dir helfen, selbst eine Lösung zu finden?“

Eine männlich gelesene Person im Anzug.
Bild: privat
Industrie-Seelsorger Dirk Wagner
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen