Regionalbischöfin mahnt mehr Engagement gegen Antisemitismus an

Mehrere Menschen stehen diskutierend bei einer Demo zusammen.
Bild: Rebekka Neander

Göttingen. Angesichts des wachsenden Antisemitismus in Deutschland zeigt sich die evangelische Regionalbischöfin des Sprengels Hildesheim-Göttingen, Adelheid Ruck-Schröder, bestürzt. „Ein Jahr nach dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel darf keine Gleichgültigkeit einziehen“, sagte die Regionalbischöfin am Montag in Göttingen. 

Es sei unerträglich, wenn in Deutschland auf Demonstrationen Jubelrufe über Angriffe des Iran auf Israel laut werden. Das Existenzrecht Israels infrage zu stellen, sei Ausdruck tiefster Verachtung, sagte Ruck-Schröder. „In Deutschland ist es eine unverzichtbare Aufgabe, Judenhass und Hass auf Israel zu bekämpfen.“ 

Das Massaker am 7. Oktober 2023 stelle den größten Massenmord an Juden seit dem Holocaust dar, betonte Ruck-Schröder. Von den mehr als 250 Verschleppten seien noch immer über 100 Männer und Frauen in der Hand der radikalislamistischen Terrororganisation Hamas. 

Das Projekt der Landeskirche Hannovers „Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft. Gemeinsam gegen Antisemitismus“ sei ein konkreter Ausdruck gelebter Solidarität, sagte die Regionalbischöfin. Das gelte gerade angesichts der aktuellen Situation im Nahen Osten und der humanitären Tragödien in Gaza und im Libanon. 

Mit dem Projekt will die hannoversche Landeskirche auf Gemeinde-, Kirchenkreis- und Sprengel-Ebene ihre Verbundenheit mit Juden und Judentum zum Ausdruck bringen und Judenfeindlichkeit entgegentreten. Zu den Aktivitäten gehören etwa die Beziehungspflege zu jüdischen Gemeinden, die Reflexion kirchlicher Judenfeindschaft in Vergangenheit und Gegenwart sowie das Bekanntmachen jüdischer Feiertage.

epd Niedersachsen-Bremen