Lucas Pfannekuche in Martfeld zum Pastor ordiniert

Eine junge, männlich gelesene Person im Talar in Nahaufnahme, steht in einer Kirche vor einer anderen, männlich gelesenen Person im Talar.
Bild: Sophia Cramer

Syke/Martfeld/Schwarme. Am Sonntag, 11. August, hat Regionalbischof Friedrich Selter Lucas Pfannkuche zum Pastor ordiniert. Der Festgottesdienst mit seiner Segnung und Sendung in das Amt fand in der ev.-lutherischen Catharinen-Kirche in Martfeld statt. Lucas Pfannkuche ist vor kurzem mit seiner Frau, Pastorin Tabea Speisekorn, in das Schwarmer Pfarrhaus gezogen und wird mit einer ganzen Pfarrstelle für insgesamt 2.600 Gemeindeglieder in den beiden Gemeinden Schwarme und Martfeld zuständig sein. Beide Gemeinden freuen sich sehr über den gemeinsamen Neuanfang. Der 29-Jährige stammt aus einem kleinen Dorf bei Kassel, studierte in Göttingen Theologie und zwei Semester Agrarwissenschaften und absolvierte sein Vikariat, den praktischen Teil der Ausbildung, in Rehburg-Bad Rehburg und Neustadt-Bordenau/Poggenhagen.

Der 29-Jährige stammt aus einem kleinen Dorf bei Kassel, studierte in Göttingen Theologie und zwei Semester Agrarwissenschaften und absolvierte sein Vikariat, den praktischen Teil der Ausbildung, in Rehburg-Bad Rehburg und Neustadt-Bordenau/Poggenhagen. Er sei ein kirchlicher „Quereinsteiger“, eher vom guten Religionsunterricht als durch kirchliche Angebote geprägt, sagt Lucas Pfannkuche. Mit gerade 18 Jahren ließ er sich in den Kirchenvorstand wählen, als Kirchenvorsteher und Mitglied der Kirchenkreissynode habe er Gemeindearbeit von der Perspektive der Ehrenamtlichen aus kennengelernt. Sein Berufswunsch schwankte damals noch zwischen Landwirt und Pastor. Die versprochene Unterstützung des Ortspastors für sein Theologiestudium habe schließlich den Ausschlag gegeben. „Für mich ist es ein Traumjob geworden. Durch die Erfahrungen im Kirchenvorstand, das lange Studium hindurch und im Vikariat war mir immer klar, dass ich in das Pfarramt wollte.“ Geblieben von der Landwirtschaft ist das Interesse an der Natur. Von seinem Amtszimmer aus hat der künftige Pastor seit kurzem seine rund 20 Bienenvölker gut im Blick. Seit 2015 betreibt Pfannkuche die Imkerei, sie ist für ihn wie Meditation. „Jeder Imker kennt den Spruch ‚Drei Jahre hat der Imker Bienen, danach haben die Bienen den Imker‘“, erklärt er lachend.

Regionalbischof Friedrich Selter freut sich für den Kirchenkreis Syke-Hoya und vor allem für die beiden Gemeinden, die mit Lucas Pfannkuche einen Pastor bekommen, mit dem sie gemeinsam in eine neue Phase starten werden. „Es ist immer ein Hoffnungszeichen, wenn sich junge Menschen für den Pfarrberuf entscheiden und ihre besonderen Stärken und Profile eintragen. Das ist bei Lucas Pfannkuche seine Liebe zur Natur und sein ganz eigener Weg hin zum Pfarrberuf. Dass Sinn und Schönheit des Pfarrberufes sich ihm immer wieder erschließen, wünsche ich ihm von Herzen.“

Einen Schwerpunkt möchte der junge Theologe in die Arbeit mit Älteren setzen. Das Thema Demenz interessiert ihn auch persönlich. Besuche und Andachten im Seniorenheim in Martfeld sind für ihn Anknüpfungspunkte, auf die er sich freut. Tauffeste, Draußen-Gottesdienste – Pfannkuche kann sich vieles vorstellen und ist froh, dass es in der Region Offenheit und bereits neue Formate gibt. Relevanzverlust von Kirche, sinkende Mitgliederzahlen, das Thema sexualisierte Gewalt? „Als junger Pastor habe ich eine besondere Verantwortung für Kirche als sicheren Ort“, betont Pfannkuche, der wertvolle Erfahrungen bei seinem Berufspraktikum an einer Grundschule gemacht hat. 

Ansonsten gilt für ihn: „Ich kann es so gut wie möglich vor Ort machen, auf die Menschen zugehen, ein freundliches, zugewandtes Bild von Kirche vermitteln und mir die Schönheit des Berufs erhalten.“ Dabei bedeuten „Schönheit“ für ihn die Abwechslung und das Angebot zum Aufbau vertrauensvoller Begegnungen, die der Beruf mit sich bringt. Sein Ordinationsspruch begleite ihn seit der späten Schulzeit. „Er kommt mir in schwierigen Situationen immer wieder in den Kopf: ‚Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?‘ (Römer 8, 31).“ Der Spruch drücke ein Urvertrauen aus, zugleich liege in ihm auch die Gefahr der Überheblichkeit und damit die Ermahnung, sich immer wieder zu hinterfragen, sagt Pfannkuche. 

In den nächsten Monaten freut sich Lucas Pfannkuche gemeinsam mit seiner Frau darauf, in Ruhe anzukommen, die Menschen kennenzulernen und die Region zu erkunden. „Wir fühlen uns hier herzlich empfangen, das ist einfach ein gutes Gefühl für die Zukunft".

Brigitte Neuhaus