Abschied von Arian: "Wir vermissen dich!"

Blumen und Kerzen in einem Kirchenaltar. In der Mitte eine Zeichnung von einem Kind. Links steht eine junge Frau und schaut auf die Zeichnung.
Bild: epd-bild/Dieter Sell

Bremervörde. Mit großer Anteilnahme haben sich am Freitag im niedersächsischen Bremervörde viele Menschen von dem sechsjährigen Arian verabschiedet. Der autistische Junge war am 22. April aus seinem Elternhaus in Elm bei Bremervörde verschwunden, eine groß angelegte Suche nach ihm hatte keinen Erfolg. Ende Juni war seine Leiche dann von einem Landwirt bei Mäharbeiten zufällig aufgefunden worden. Nun bestand in der katholischen Kirche St. Michael in Bremervörde die Möglichkeit zum stillen Gedenken.

Arian sollte an diesem Tag auch im engsten Kreis von Familie und Angehörigen beerdigt werden. Der genaue Ort der Trauerfeier wurde auf Wunsch der Familie nicht bekannt gegeben. „Die Menschen in der Region haben großen Anteil genommen an der Suche und am Schicksal von Arian“, sagte der evangelische Kirchenkreis-Sprecher Simon Laufer in der Kirche dem Evangelischen Pressedienst (epd). Deshalb sei es wichtig, dass es einen Ort gebe, an dem Gefühle wie Traurigkeit, Hilflosigkeit, Ohnmacht, aber auch Wut gemeinsam geteilt werden könnten.

Die Familie hatte den Kirchenraum unter anderem mit weißen Luftballons schmücken lassen, auf denen „Wir vermissen dich!“ zu lesen war. Fotos von Arian waren vor dem Altar, auf Kerzen und in Endlosschleife auf einem großen Bildschirm zu sehen.

Mehr als 1.000 Helferinnen und Helfer von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr und zahlreichen Hilfsorganisationen hatten sich an der Suche nach Arian beteiligt. Dabei wurden Hunde, Pferde, Helikopter, Drohnen, Tornadoflieger, ein Amphibienfahrzeug und Boote eingesetzt. Ende April stellte die Polizei die Aktion ein und übergab den Fall an eine spezielle Ermittlungsgruppe.

Nach dem Fund der Leiche bestätigte ein DNA-Abgleich, dass es sich bei dem gefundenen Kind tatsächlich um Arian handelt. Die Polizei schloss ein Verbrechen aus, hielt aber Details zur Todesursache unter Berufung auf die Privatsphäre des Jungen zurück.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen